Landesrätin geriet mit Dienstauto in schweres Unwetter

Landesrätin Dunst mit dem zerbeultem BMW
Agrarpolitikerin Verena Dunst (SPÖ) setzt sich für Hagel-Geschädigte ein und wird selbst zum Opfer.

Schwere Unwetter haben in den vergangenen Wochen immer wieder das Südburgenland getroffen. Während Agrarlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) am Dienstagabend nach Güssing unterwegs war, um für betroffenen Landwirte Frostentschädigungen auszuhandeln, wurde sie selbst Opfer eines starken Unwetters.

Im KURIER-Gespräch schildert die Landesrätin die Situation. "Mein Chauffeur und ich waren kurz vor Großpetersdorf, als der Hagel plötzlich von Null auf Hundert eingesetzt hat." Der Chauffeur musste den Dienst-BMW sofort anhalten. "Wir haben nichts mehr gesehen, ein Weiterkommen war unmöglich. Es herrschte eine richtige Weltuntergangsstimmung."

Zu der Zeit, gegen 18 Uhr, seien viele andere Autofahrer unterwegs gewesen. "Bei einigen hat der Hagel sogar die Windschutzscheibe durchgeschlagen, ich hatte Sorge, dass auch unsere Scheibe in Brüche geht." Ob sie Angst gehabt habe? "Ja, schon. Jetzt kann ich die Sorge und Ängste der Menschen, die von einem Unwetter betroffen sind, noch besser verstehen."

Komplett zerbeult

Der Dienstwagen wurde am Dach, der Motorhaube und am Heck komplett zerbeult. Verletzt wurde niemand.

106 Häuserdächer sind bei dem Unwetter Dienstagabend allein in Stinatz schwer beschädigt worden, andere hätte auch noch Schäden an den Fassaden, sagt Dunst nach einem Lokalaugenschein am Freitag. Auch Hannersdorf (Bezirk Oberwart) habe es "ganz schlimm erwischt". Dort wurden die Wein- und Ackerkulturen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Für die betroffenen Häuser werde es Abhilfe aus dem Katastrophenfonds geben, wenn die Entschädigung der Versicherungen nicht ausreiche, kündigte die Landesrätin an. "Ein wenig nachdenklich" stimmt sie der Durchversicherungsgrad gegen Hagelschäden von rund 70 Prozent im landwirtschaftlichen Bereich. "Hagel ist in unseren Breiten ein gängiges und auch versicherbares Risiko und somit auch von Entschädigungsleistungen aus dem Katastrophenfonds ausgeschlossen." Aus diesem Grund werde eine Zuschüsse für die Versicherungsprämie von Bund und Land bereitgestellt.

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