Land und Künstlerdorf für gemeinsame Zukunft offen
Nach KURIER-Informationen bahnt sich zwischen dem Neumarkter Künstlerdorf und dem Land Burgenland eine Zusammenarbeit an. Vonseiten des Landes sollen Teile des Personals und Gebäude übernommen werden, die künstlerische Freiheit soll dem Verein erhalten bleiben.
Büro Doskozil bestätigt
Auf Nachfrage beim für Kultur zuständigen Büro Doskozil bestätigt man Gespräche: „Es gibt durchaus Überlegungen für eine gemeinsame Zukunft. Wir sind in guten Gesprächen mit Obfrau Petra Werkovits, wollen aber noch nicht vorgreifen.“ Zumindest über den Sommer werde das Projekt noch geprüft.
Festzuhalten ist, dass sich der Verein laut Obfrau Petra Werkovits nicht in einer Geldnot oder ähnlichem befindet. „Wir sind ein total gesunder Verein. Es war auf meine Initiative hin. Ich betreue das Künstlerdorf seit 15 Jahren ehrenamtlich, bin eigentlich Kulturmanagerin und musste mich aber ständig um Renovierungen und Personal kümmern“, heißt es von Werkovits, die aktuell mit dem Soroptimist-Club im belgischen Kortrijk weilt, auf KURIER-Nachfrage.
Der Spagat sei gelungen und das Vertrauen der Künstlerinnen und Künstler da, eine Entschlackung der Bürokratie und des organisatorischen Aufwands jedoch der Optimalfall.
Vereinsstruktur bleibt
„Kultur ist ja Chefsache des Landeshauptmanns geworden und ich habe gemerkt, dass er sich sehr dafür interessiert. Der Kulturverein bleibt aber weiterhin unabhängig und erstellt das angebotene Programm“, so Werkovits. Auch die bisherigen Vereinsstrukturen sollen erhalten bleiben.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt soll die leichtere Aufbauarbeit bezüglich eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin in der Führungsposition des Vereins sein. Wie bei fast allen Vereinen sei es schwierig, Personen für verantwortungsvolle Rollen zu gewinnen. Ungeachtet der Pläne soll der Fokus im Künstlerdorf in Zukunft auf der Druckgrafik liegen. „Wir sind ein Zentrum für Druckgrafik und der manuelle Bilddruck ist immaterielles Weltkulturerbe der Unesco“, erklärt die Vereinsobfrau.
Ganzjährig bespielen
Dazu sind unter anderem internationale Symposien geplant und die weltweite Vernetzung mit Kunstbegeisterten. Im Idealfall soll das Künstlerdorf in weiterer Form nicht nur im Sommer, sondern ganzjährig bespielt werden. Mit 4. Juli dieses Jahres beginnt übrigens die jährliche Sommerakademie in Neumarktmit verschiedensten renommierten Leitern unter anderem aus den Bereichen Druck, Fotografie, Tanz und Bildhauerei. Anmeldungen sind möglich unter kuenstlerdorf.net.
Kommentare