KUZ-Pläne sorgen in Jennersdorf für Kritik

KUZ-Pläne sorgen in Jennersdorf für Kritik
Bürgermeister Reinhard Deutsch will Kulturzentrum verkaufen, ÖVP und FPÖ sind dagegen

Das Kulturzentrum in Jennersdorf sorgt seit Monaten für Aufregung. Aufgrund des desolaten Zustandes hat die Stadtgemeinde den Betrieb eingestellt, der KURIER hat berichtet. 2013 hatte die Gemeinde das KUZ vom Hotel Raffel gekauft. Der neue Raffel-Besitzer, Claudio Cocca, will nun das KUZ zurückkaufen. „Die Pannonia Projektentwicklung GmbH strebt an, den mit dem Hotelgebäude baulich verbundenen Saal des ehemaligen KUZ zu erwerben“, teilt Cocca mit. Der Saal soll wieder in den Gastronomiebetrieb eingebunden werden.

KUZ-Pläne sorgen in Jennersdorf für Kritik

Neue Parkplätze?

Im Gegenzug bietet Cocca der Gemeinde ein Haus im Zentrum an, um Parkplätze für die Innenstadt zu schaffen. Deutsch von der Liste Jes sieht in dem Angebot des Investors die beste Lösung: „Für den Gasthof Raffel ist der Saal ideal.“ Am Donnerstag wird im Gemeinderat darüber diskutiert. (Jes: 7, ÖVP: 10, FPÖ: 5, SPÖ: 2, Grüne: 1)

Kritik kommt von ÖVP-Vizebürgermeisterin Gabriele Lechner: „Wir glauben, dass die Mehrheit gegen den Verkauf ist.“ Die ÖVP ist für eine „kostengünstige Renovierung des Kulturzentrums“, wie Lechner erklärt. Laut einer Kostenschätzung durch die Belig (Bau und Liegenschafts GmbH des Landes Anm.) würde die Adaptierung des Kulturzentrums 3,4 Millionen Euro kosten. „Wir müssen zuerst alle Fakten kennen, bevor wir etwas entscheiden“, meint Lechner.

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Schnellschuss

Auch die FPÖ, die gemeinsam mit der ÖVP die Mehrheit im Gemeinderat hält, zeigt sich wenig angetan. „Wir wollen keinen Schnellschuss, immerhin geht es um das Herzstück von Jennersdorf“, wie FP-Stadtrat Franz Schenk im KURIER-Gespräch erklärt: „Wir haben noch immer keine konkreten Zahlen oder Angebote, das KUZ soll nicht nur einem Investor zugeschanzt werden.“

 

Renovierung kein Thema

Für Bürgermeister Deutsch ist die Renovierung des KUZ durch die Gemeinde keine Option. „Uns fehlen die Mittel für eine Renovierung, um das Geld könnten wir uns auch etwas Neues bauen“, sagt Deutsch. Geplant sei ohnehin der Neubau einer Mehrzweckhalle für Sport- und andere Vereinsveranstaltungen. Cocca erklärt, dass bis zur Errichtung dieser Mehrzweckhalle, „der Saal des KUZ kostengünstig allen, die ihn benötigen, zur Verfügung stehen würde“.

Denn ein neues Kulturzentrum wird die südlichste Bezirkshauptstadt keines bekommen. Das Land hat erst vor Kurzem angekündigt, das Schloss Tabor in Neuhaus am Klausenbach zum Kulturzentrum auszubauen.

Die nächste Gemeinderatssitzung wird mehr Klarheit bringen. „Wenn wir das KUZ abgeschlossen haben, können wir die Mehrzweckhalle in Angriff nehmen, beides zusammen geht nicht“, sagt Deutsch.

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