Kunst findet nicht nur innen statt

Kunst findet nicht nur innen statt
Oberwart: Das Offene Haus widmet sein Jahresprojekt den leer stehenden Geschäftsflächen in der Innenstadt.

Versuche hat es derer schon einige gegeben, doch neues Leben wird der Innenstadt von Oberwart weiterhin nur in kleinen Dosen eingehaucht. Nun schickt sich auch die heimische Kunstszene an, die Problematik zu erörtern, das Offene Haus Oberwart (OHO) widmet sich mittels Jahresprojekt "Shopping Town – chancenlose Innenstadt?" der Thematik.

"Geht man durch Oberwart, bekommt man ein beklemmendes Gefühl, wenn man die leer stehenden Geschäftslokale sieht", erklärt OHO-Obmann Peter Wagner.

Sowohl eine kritische Bestandsaufnahme wolle man liefern als auch Vorschläge für eine Neubelebung diskutieren. Der Auftakt steht am 20. September (18 Uhr) im Zeichen von "Besetztes Stadtzentrum – besetzt? Der Stadtpark als Treffpunkt".

In weiterer Folge werden verschiedenste Bereiche (Wirtschaftsraum, Wohnen und Bewohnen, Infrastruktur im ökologischen Wandel) behandelt. "In leer stehenden Geschäften wollen wir Interviewfilme zeigen", erläutert Wagner. Darin sollen Bewohner, Geschäftsleute und Experten zu Wort kommen. In Kooperation mit dem Architekturraum Burgenland werden zudem geglückte Revitalisierungen präsentiert.

"Aber niemand kann garantieren, dass wir danach volle Geschäftslokale haben", stellt Wagner vorab klar.

Beruhigung

Für SP-Bürgermeister Gerhard Pongracz hat sich die Innenstadt bereits verändert: "Mehr Dienstleistung und höherpreisige Qualität wird angeboten." Mit Umwandlung der Hauptstraße von einer Landes- in eine Gemeindestraße (vom WIFI bis zum Hauptplatz) habe man größeren Handlungsspielraum. "Wo wir als Gemeinde können, werden wir auch eingreifen und als Vermittler auftreten", betont Pongracz. Die Verkehrsberuhigung genieße Priorität, Plätze könnten neu gestaltet werden, eine 30er-Zone ist angedacht.

Doch nicht nur die Innenstadt, auch das OHO selbst hat mit Problemen zu kämpfen. Das Dach des 15 Jahre alten Hauses ist marod, Konstruktionsfehler seien daran schuld. "Das Wasser rinnt bei den Steckdosen rein", betont Wagner. Mit der Versicherung des damaligen Architekten wird verhandelt – 200.000 Euro stehen im Raum.

"Es gibt derzeit keine Veranlassung, dass das Land die Kosten übernimmt", erläutert Kultur-Landesrat Helmut Bieler, "man muss auf den Verschulder zurückgreifen."

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