Kult-Gasthaus im neuen Look

Hermann und Paul Trummer in der Gaststube.
Das "Logafeia" gibt es zwar nicht mehr, das "Trummer" erlebt durch Sohn Paul aber ein Comeback.

Es gibt wahrscheinlich keinen Südburgenländer, der das Gasthaus Trummer nicht kennt. Legendär "Hermanns Logafeia", das seit 1972 in den Sommermonaten ein fixer Treffpunkt aller Jungen und Junggebliebenen war. Jeden Mittwoch pilgerten Hunderte aus der Region zum Trummer. 2015 war schließlich Schluss damit.

Das Wirtshaus hat Hermann Trummer aber noch weitergeführt. Nun, zwei Jahre später, erlebt das Trummer eine Renaissance: Statt Hermann führt nun Sohn Paul den Betrieb. Mit der Übernahme brachte der 37-Jährige frischen Wind in die alten Gemäuer des seit 1892 bestehenden Wirtshauses.

Neuausrichtung

"Hallo, hereinspaziert", ruft Paul Trummer als er die Tür öffnet und man merkt sofort: Nicht nur das freundliche Ambiente der Gaststube, sondern vor allem auch die Herzlichkeit des Gastgebers laden zum Verweilen ein. Als hätte er nie etwas anderes gemacht, versteht er es, seine Gäste zu bewirten. Dabei kommt Paul Trummer aus der Kommunikationsbranche, arbeitet in einer Agentur in Wien.

Dass er einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten und das Traditionsgasthaus übernehmen würde, war für ihn lange Zeit kein Thema. "Erst mit dem Pensionsantritt meiner Eltern habe ich gedacht, was machen wir damit. Mein Herz hat sich schließlich für eine Weiterführung ausgesprochen."

Nach einem rund zweimonatigem Umbau wurde das "Trummer" Mitte Mai neu eröffnet. "Die beiden Gasträume wurden komplett renoviert, einiges wurde jedoch im ursprünglichen Zustand gelassen. Wir wollten einen Platz schaffen, an dem sich alle wohlfühlen", erklärt der Jungwirt.

Kult-Gasthaus im neuen Look
Gasthaus Trummer
Auch am Konzept wurde gefeilt. "Geplant war eine Neuausrichtung – weg vom klassischen Dorfwirtshaus, hin zu einer Weinbar. Es soll ein Lokal für den Feierabend sein, in dem man sich nach getaner Arbeit gerne ein Glas Wein gönnt", sagt Trummer. Daher auch eine Änderung der Öffnungszeiten. "Wir sperren erst um 16 Uhr auf. Die Zeiten, in denen die Leute unter der Woche am Vormittag in ein Wirtshaus gegangen sind, sind vorbei."

Auch auf der Speisekarte gibt es einige Veränderungen. "Schnitzel und Schweinsbraten sucht man vergeblich. Stattdessen bieten wir alles, was zu einem guten Glas Wein dazugehört. Hausgemachter Speck und Schinken von unseren Damhirschen sind fixe Bestandteile. Die Tiere, die auf dem Teller landen, grasen sozusagen hinterm Haus." Bei den Weinen setzt Trummer auf die Heimat. "Fast alle stammen aus dem Südburgenland."

Schmähführen

Mittlerweile ist auch Trummer Senior eingetroffen und hat gleich einen Witz parat. Schmähführen mit den Gästen wird der 66-Jährige trotz Übergabe weiterhin können, denn unter der Woche, wenn Sohn Paul in Wien arbeitet, hat nach wie vor er das Sagen. "Wer bekommt zur Pensionierung schon ein neues Gasthaus geschenkt", sagt Paul Trummer und schmunzelt.

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