Kühles Wasser ist jetzt heiß begehrt

Waldquelle, Kobersdorf, Czech, Pasquale, Marhold
Mineralwasser-Produzenten und Wasserleitungsverbände melden Rekorde

Des einen Freud, des anderen Leid: Während die burgenländischen Landwirte über die anhaltende Hitzewelle klagen, jubeln die Mineralwasser-Produzenten über die heißen Sommertage.

„Wir haben einen Rekord-Juli“, freut sich der Geschäftsführer von Waldquelle, Herbert Czech. 80 Lkw-Züge mit Mineralwasser verlassen jeden Tag das Werk im mittelburgenländischen Kobersdorf. Bis zu 1,9 Millionen Liter aus der erfrischenden Quelle werden pro Tag abgefüllt. Vor allem spritziges Mineralwasser sei bei den Kunden nach wie vor sehr gefragt, aber auch die Nachfrage nach sanftem und stillem Mineral wird größer. „Wenn die Absatzmengen weiter so bleiben, dann haben wir ein Rekordjahr“, sagt Czech. Waldquelle ist bei den Glasflaschen Marktführer in Österreich, die Nachfrage nach Kunststoffflaschen steigt.

Erst im September des Vorjahres wurde der Mineralwasserabfüller Güssinger mit Firmensitz in Sulz an die E&A Beteiligungs GmbH verkauft. Für das erste Jahr erwartet sich das Unternehmen einen Umsatzzuwachs von zehn bis zwanzig Prozent. Während im Vorjahr 35 Millionen Flaschen verkauft worden seien, rechne man heuer mit 40 Millionen Flaschen.

„Hervorragend“

Geschäftsführer Stefan Lehrmayer ist zufrieden: „Es läuft hervorragend, besser könnte es nicht sein.“ Sehr beliebt sei bei den Kunden traditionellerweise das Wasser mit Kohlensäure, immer größerer Beliebtheit erfreue sich das Wasser mit natürlichen Ingredienzien, wie das Mineral mit natürlichem Zitronensaftkonzentrat. Nächstes Jahr, kündigt Lehrmayer an, soll es weitere Wässer mit natürlichen Zutaten geben.

Viel vom kühlen Nass geht auch vom Wasserverband Mittleres Burgenland in die Gemeinden und Haushalte. „Seit vergangenen Mittwoch haben wir eine Steigerung von bis zu 30 Prozent“, sagt Betriebsleiter Ernst Pauschenwein.

Während an durchschnittlichen Tagen 7000 m³ Wasser verbraucht werden, sind es derzeit an die 9000 m³. Der Spitzenwert lag im Vorjahr bei 10.000m³. Auch der Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland, der größte Wasserverband des Landes, meldet Rekordzahlen: „Wir haben vergangenen Dienstag mit 78.000 m³ den Rekord geknackt“, sagt Gerhard Zapfl, Obmann des Wasserleitungsverbandes. So wie es derzeit aussehe, werde das Jahr 2013 insgesamt ein Rekordjahr, erläutert Zapfl.

Trotz der Hitzewelle ist Wasserknappheit im Verband absolut kein Thema, denn „wir haben Vorsorge getroffen, um ausreichend Trinkwasserqualität in jeder Menge zur Verfügung stellen zu können“, versichert Obmann Zapfl.

Kommentare