Krypto-Schulden, Fesseln und Drohungen: Prozess um brutale Eintreibung vertagt

Krypto-Schulden, Fesseln und Drohungen: Prozess um brutale Eintreibung vertagt
Die Angeklagten bestritten die Tat, Opfer verwies auf Narben. Der Prozess wurde vertagt.

Ein Fall mutmaßlicher Selbstjustiz im Krypto-Milieu beschäftigt seit Donnerstag das Landesgericht Eisenstadt. Zwei Männer, 32 und 39 Jahre alt, sollen im vergangenen Oktober einen Mann in Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) gefesselt, mit einer Gaspistole bedroht und geschlagen haben.

Grund für die brutale Attacke sollen Schulden aus Investitionen in Kryptowährungen sein.

Das mutmaßliche Opfer, ein in der Slowakei lebender Österreicher, schilderte den Vorfall als traumatische Erfahrung. Er sei im Wohnhaus des 39-Jährigen mit Handschellen und Klebeband gefesselt, angeschossen und mit Schlägen traktiert worden. Der 32-Jährige soll ihn zudem mit dem Tod bedroht und ihm eine Thrombosespritze, einen Hammer und eine Mausefalle präsentiert haben, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen.

Die beiden Angeklagten, slowakische Staatsbürger, bestritten die Vorwürfe vehement. Sie gaben an, das vermeintliche Opfer habe bei mehreren Personen hohe Schulden und reagiere auf Rückforderungen mit Drohungen. Das Treffen im Wohnhaus des 39-Jährigen habe lediglich dazu gedient, dem Mann die Konsequenzen seiner Zahlungsunwilligkeit aufzuzeigen.

Die Verhandlung wurde gegen 13:00 Uhr vertagt, um weitere Zeugen – darunter Polizeibeamte aus Österreich und der Slowakei sowie das mutmaßliche Opfer – zu befragen. Auch ein medizinisches Gutachten zu den Verletzungen des Mannes soll eingeholt werden. Ein neuer Termin für den Prozess steht noch nicht fest.

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