Krematorium: Gegner verhandeln mit Betreiber

Krematorium: Gegner verhandeln mit Betreiber
Die Bürgerinitiative Blaufränkischland plant einen Grundstückskauf, um die Realisierung einer Einäscherungshalle zu verhindern.

Seit 2011 sorgt das geplante Krematorium in Deutschkreutz für hitzige Debatten. Nach einer „sehr emotionalen“ Bürgerversammlung mit etwa 300 Besuchern am vergangenen Sonntag scheint eine Lösung in Sicht.

Würden die bisher entstandenen Kosten in der Höhe von 150.000 Euro (samt Grundstück) erstattet, sei es vorstellbar, sich von dem Projekt zurückzuziehen, sagt der Geschäftsführer der bayrischen Betreiberfirma, Robert Hartl, zum KURIER.

Wie berichtet hatten vor einigen Monaten Gegner des Projektes die Bürgerinitiative Blaufränkischland gegründet. Laut deren Sprecher Johannes Berger habe es nach der Bürgerversammlung ein Gespräch mit Vertretern der Trauster GmbH gegeben. „Wir haben uns dabei auf eine Vorgehensweise verständigt“, sagt Berger. Im Laufe dieses Jahres will die Bürgerinitiative dem Betreiber ein Kaufanbot für das Grundstück vorlegen. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir uns einigen werden.“

Dem Vernehmen nach soll es bereits zwei Kaufinteressenten für das Grundstück, dessen Wert auf etwa 50.000 Euro geschätzt wird, geben. Wer und vor allem wie die restlichen 100.000 Euro finanziert werden sollen, die der Betreiber als Entschädigung für bisher entstandene Kosten verlangt, müsse geklärt werden, heißt es von Seiten der Initiative.

Auch Robert Hartl, Geschäftsführer der Trauster GmbH, war zu der Versammlung nach Deutschkreutz gekommen. „Es war zu erwarten, dass das Ganze sehr emotional wird“, sagt Hartl. Aus seiner Sicht habe er sämtliche Befürchtungen der Projektgegner mit sachlichen Argumenten vom Tisch wischen können.

Bürgermeister Manfred Kölly (LBL) betont, dass für eine Realisierung des Krematoriums „gesetzlich alles in Ordnung“ wäre. „Mir können die Gegner nichts vorwerfen.“

Warten auf Kaufanbot

Der potenzielle Betreiber erwartet nun bis Weihnachten ein Kaufanbot für das Grundstück, auf dem das Krematorium gebaut werden soll. „Wenn uns ein Käufer präsentiert wird und uns die entstandenen Kosten ersetzt werden, ziehen wir uns zurück. Der Ball liegt jetzt bei der Bürgerinitiative“, sagt Hartl.

Bis zum Vorliegen des Kaufanbots beschäftigt das Krematorium jedenfalls weiterhin die Behörden. Wie berichtet hatte die Nachbargemeinde Horitschon im Sommer Einspruch gegen das Projekt eingelegt und unter anderem ein Gutachten den Tourismus betreffend gefordert. Der Gemeinderat hat dieser Tage dem Einspruch als Baubehörde zweiter Instanz stattgegeben, sagt ÖVP-Vizebürgermeister Andreas Kacsits. Wer die beschlossenen Gutachten nun in Auftrage geben bzw. bezahlen soll, das werde nun eruiert, sagt der Bürgermeister. „Ich habe diesbezüglich eine Anfrage an die Gemeindeabteilung im Land gerichtet“, sagt Kölly. Möglicherweise könnte die Beantwortung der Frage aber obsolet werden, finden Betreiber und Gegner eine Lösung.

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