Kreislauf vom Stier zum „Bullinarium“
Die Kreislaufwirtschaft hat es Christoph Haller angetan. Seit Jahren arbeitet er mit seinem landwirtschaftlichen Betrieb in Markt Allhau, Bezirk Oberwart, in diese Richtung. Rund 1500 Maststiere hält der Landwirt und Tierarzt. „Gefüttert werden sie mit Gras und Heu von den Wiesenflächen der Umgebung“, sagt Haller. Um diese Wiesen wirtschaftlich nutzen zu können, brauche man Wiederkäuer, „die brauchen nicht unbedingt Getreide und Soja“, sagt Haller. Denn das Gras binde viel und die schlechte -Bilanz beim Fleisch, hänge vor allem mit der Fütterung zusammen. „Damit wir die Tiere mit Einstreu halten können, haben wir auch eine Biogasanlage, um Strom zu erzeugen“, erklärt Haller. Der Kreislauf reicht vom Gras, das die Kuh frisst, bis hin zum Mist, der zu Strom gemacht wird und die Rückstände werden wieder als Dünger auf den Acker gebracht. „Wir produzieren Strom für 3000 Haushalte aus dem Mist der Rinder.“
Konsument
Dieser Kreislauf wird jetzt mit „Hallers Bullinarium“ in Markt Allhau erweitert und perfektioniert. „Wir haben mit unserem Kreislauf den Konsumenten nicht erreicht, den wollen wir jetzt einbinden“, erklärt Haller. Dazu baut er mit seiner Familie ein besonderes Restaurant, in dem der Besuch zum Erlebnis werden soll. „Das Konzept besteht aus drei Teilen: aus dem Restaurant, wo alles vom Rind auf den Tisch kommt, über ein Infozentrum, in dem transparent erklärt wird, was auf den Teller kommt, bis hin zum ,Meating Point’, einem Café für die Besucher“, erklärt der Unternehmer. Das 6,5 Millionen-Euro-Projekt soll 2020 im Frühjahr eröffnet werden. Es soll den Familienbetrieb ergänzen.
Kreislauf
Schwiegersohn Mateo, der Küchenchef bei Do&Co in Wien war und in mehreren Restaurants in Spanien gearbeitet hat, wird die Küche übernehmen. Im Betrieb wird die ganze Familie Haller arbeiten. „Wir stehen hinter dem ganzen Kreislauf und unserem Produkt“, sagt Haller. Aber es sind auch rund 20 Mitarbeiter eingeplant. Denn das Fleisch soll nicht nur vor Ort verkauft und verkocht werden, „wir wollen auch einen Online-Handel aufziehen“, sagt der Landwirt. Wichtig ist ihm dabei volle Transparenz für die Konsumenten. Durch den geringen Anteil an Getreidefutter dauere die Mästung der Tiere auch einige Monate länger als sonst üblich, „was der Qualität zugute kommt“, erklärt Haller.
Bei der Verarbeitung gibt es noch Pläne für einen eigenen Schlachthof direkt am Betrieb, „um den Tieren den Transport zu ersparen“, sagt Haller. Mit dem Standort in Markt Allhau ist der Unternehmer mehr als zufrieden. „Wir sind das Tor zum Südburgenland.“
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