Krankenhaus Güssing: Pensionswelle droht
Massiven Handlungsbedarf im Pflegebereich sieht der Burgenländische Landesrechnungshof (BLRH) im Krankenhaus Güssing. Aufgrund der Altersstruktur sei in den nächsten Jahren mit großen Pensionierungswellen in diesem Bereich zu rechnen. Zu diesem Ergebnis kommt der BLRH in einem Prüfbericht bezüglich der Gebarung des Krankenhauses Güssing.
Der Rechnungshof setzt sich intensiv mit der Altersstruktur im Pflegebereich auseinander, da im Bereich der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe mit rund 200 Mitarbeitern 58 Prozent der Gesamtbelegschaft tätig sind. Es handelt sich dabei um die Gruppe der diplomierten Pflegedienste, Pflegehilfe und Sanitätshilfsdienste.
"Beinahe ein Fünftel des Pflegepersonals gehört der Gruppe der 50 bis 59 Jährigen an. Durch diese starke Besetzung dieser älteren Jahrgänge wird das Krankenhaus in absehbarer Zeit mit einem hohen Personalabgang durch Pensionierungen konfrontiert werden", sagt BLRH-Direktor Franz Katzmann. Außerdem sei beim Pflegebereich die Gruppe der 45 bis 49-jährigen mit 51 Mitarbeitern ebenfalls stark vertreten. Unter Einbeziehung dieser Bediensteten wachse die Gruppe älterer Mitarbeiter auf rund 48 Prozent des Pflegepersonals an. "Der BLRH konnte keine an diese Umstände angepasste Personalstrategie für das Krankenhaus Güssing erkennen."
Als Ursache für diese Entwicklung ortet der Landesrechnungshof, dass "Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre ganze Jahrgänge aus Pflegeschulen in den Dienst im Krankenhaus übernommen wurden."
Widerspruch
Einen kommenden Pflegenotstand im Krankenhaus Güssing sieht Gesundheits-Landesrat Peter Rezar, SPÖ, nicht: "Bei steigendem Bedarf haben das Land Burgenland und die KRAGES immer rasch reagiert und in den Schulen für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege anstatt einen zwei erste Klassenzüge geführt." Es werde auch in Zukunft genügend Pflegepersonal für das Krankenhaus Güssing geben.
Ziel des Landes und der KRAGES sei es bedarfsgerecht auszubilden und das geschehe auch, ist Rezar überzeugt.
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