Krages-Chef will nicht abtreten

Krages-GF Rene Schnedl (li.) und sein Chef, LR Norbert Darabos
Verhältnis von René Schnedl zu Gesundheitslandesrat Darabos ist angespannt.

Er werde seinen Fünf-Jahres-Vertrag bestimmt erfüllen und bleibe "mindestens bis 30. Juni 2019" an der Spitze der landeseigenen Krankenanstaltengesellschaft mit 2600 Mitarbeitern, hatte Krages-Geschäftsführer René Schnedl vor wenigen Wochen im Beisein von Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ) deponiert.

Das scheint mittlerweile nicht mehr in Stein gemeißelt zu sein, denn für manche Mitglieder des Aufsichtsrates und vor allem für potente Eigentümervertreter – sprich: Mitglieder der rot-blauen Landesregierung – ist der 43-jährige Steirer ein rotes Tuch.

Warten auf mehr Geld

Im Vorfeld der jüngsten Sitzung des Krages-Kontrollgremiums am Mittwoch hatten Aufsichtsräte eine Eskalation nicht ausgeschlossen. Die blieb zwar aus, der Unmut köchelt aber weiter. Die Kritiker attestieren dem Radiotechnologen Schnedl, der danach berufsbegleitend zwei Studien absolviert hat, fachliche Qualifikation, aber er sei ein "bisschen selbstherrlich".

Jüngster Anlassfall war das Gezerre um eine monatliche Gehaltserhöhung von 250 Euro brutto für diplomierte Krankenpfleger und Hebammen, die erst Mitte März rückwirkend ab 1. Jänner wirksam wurde.

Schnedl verweist auf die fehlende Freigabe durch die Eigentümer, ein Aufsichtsrat kontert, der Krages-Chef habe die Auszahlung in "provokanter" Art verzögert: "Normalerweise wird jeder Mitarbeiter, der einer Weisung nicht nachkommt, fristlos entlassen".

Auch beim regionalen Strukturplan Gesundheit habe es Differenzen gegeben, weil Schnedl die HNO von Eisenstadt nach Oberwart verlegen wollte. Angesichts dieser Querelen werde das Verhältnis zwischen Darabos, der auch Aufsichtsratschef der Krages ist, und Schnedl "zusehends schlechter", berichtet ein Insider. Allerdings gibt es auch Stimmen, die vom "Hineinregieren" durch SP-Landeshauptmann Hans Niessl sprechen.

Im KURIER-Gespräch wundert sich Schnedl, der zuletzt bei einem Umsatz von 168 Millionen Euro einen Überschuss von 1,7 Millionen Euro erzielte, über die Kritik. Er wolle seinen Vertrag jedenfalls erfüllen. Nur weil irgendjemanden "der Schuh drückt" gehe er sicher nicht. Schnedl: "Ich komme aus dem Leistungssport, da gibt man in schwierigen Zeiten auch nicht auf".

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