Eingezäunte Christbaumkulturen sorgen für Aufruhr

Landesrat Liegenfeld machte sich mit Bürgermeister Sulyok ein Bild
Land verspricht in Zukunft ein Genehmigungsverfahren für neue Umzäunungen bei den Sonderkulturen.

Gerade zehn Zentimeter ragen die Triebe über den Boden. Doch am Rand des Ackers wurden meterhohe Pfosten in die Erde getrieben, der Zaun soll bald gespannt werden. Denn aus den kleinen Trieben sollen einmal Christbäume werden. Diese lassen die Wogen in Kohfidisch, Bezirk Oberwart, hoch gehen.

"Es sind in unserem Gemeindegebiet schon 65 Hektar mit Christbaum-Monokulturen bewachsen", erklärt VP-Bürgermeister Norbert Sulyok. Im Ortsteil Harmisch wurde vor Kurzem ein neues Feld mit Christbäumen bepflanzt, es hat eine Fläche von 15 Hektar. "Das sind fast 15 Prozent der Gemeindefläche", sagt der Ortschef, der schon seit Jahren beim Land auf die Ausbreitung der Sonderkultur aufmerksam macht. Agrarlandesrat und VP-Parteifreund Andreas Liegenfeld, machte sich vor Kurzem selbst ein Bild von der Lage und versprach eine Gesetzesänderung. Bisher musste man kein Gutachten einholen, um Sonderkulturen einzuzäunen. "Aber es macht immer die Fläche", sagt der Agrarlandesrat. Zusätzlich liegt Harmisch komplett in einem Natura 2000 Schutzgebiet. Eingezäunte Christbäume würden aber nicht gerade die Artenvielfalt und abwechslungsreiche Flora unterstützen.

Bewilligung

Da vom Land über Jahre nichts unternommen wurde, hat die Gemeinde einen Landschaftsentwicklungsplan bei Experten der Universität für Bodenkultur in Auftrag gegeben. Dieser dient nun als Grundlage, dass in Zukunft Sachverständige eingezäunte Flächen genehmigen muss. "Auch die Gemeinde wird dann Rechtsmittel haben", verspricht Liegenfeld. In den nächsten Monaten soll die Sache umgesetzt sein.

Christbaumproduzent Vinzenz Fröhlich bewirtschaftet die 65 Hektar Flächen in Kohfidisch. " Im Natura 2000 Gebiet wollen wir keine Bäume mehr anpflanzen", sagt Fröhlich. Für einige Flächen außerhalb des Schutzgebietes sei noch eine Bepflanzung geplant. Er habe auch schon um einen Termin beim Landesrat gebeten, um Klarheit zu bekommen, "was erlaubt ist und was nicht", sagt Fröhlich, der den Widerstand in der Gemeinde nicht versteht.

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