Knuddelnde Einhörner haben Auslauf

Knuddelnde Einhörner haben Auslauf
In Eisenstadt und Oberwart können sich Passanten am Montag auf einige Umarmungen einstellen.

Am Montag wird in Eisenstadt und Oberwart wieder zur „Knuddel-Attacke“ geblasen. Grund ist der alljährliche Weltknuddeltag, der immer am 21. Jänner stattfindet.

Dieser Tag wurde vom US-amerikanischen Pfarrer Kevin Zaborney in Michigan vor mehr als einem Vierteljahrhundert ins Leben gerufen. Seitdem etablierte sich der Aktionstag international. Seit nunmehr fünf Jahren wird dieser Tag auch im Burgenland mit einer ungewöhnlichen Kunstaktion gefeiert.

Einhörner unterwegs

Dahinter steht federführend Elke Marksteiner vom Verein Argumento. „Wer den Menschen nahe kommen möchte, muss sie berühren“, sagt Marksteiner und schlüpft gemeinsam mit Kollegen am kommenden Montag von 14.30 bis 17.30 Uhr ins Ganzkörperkostüm. Als Einhorn verkleidet, verteilt sie gemeinsam mit Kollegen an öffentlichen Plätzen spontan Umarmungen an vorbeigehende Passanten. In Oberwart wird im Einkaufszentrum eo geknuddelt, in Eisenstadt in der Innenstadt, hauptsächlich im Bereich der Fußgängerzone.

Die geknuddelten Passanten reagieren zunächst meist sehr überrascht über die spontane Umarmung eines Fabeltiers, freuen sich dann laut Marksteiner aber schlussendlich doch über die unverhoffte Berührung. Warum sie ausgerechnet das Einhorn als Kostüm gewählt hat? „Weil es ein Fabelwesen ist, das ausschließlich positiv besetzt ist. Außerdem fallen bei einem solchen Tier auch die Geschlechterbarrieren weg. Das Einhorn ist ein neutrales, stummes Tier, das gewisse Sachen möglich macht.“

Körperkontakt wichtig

Marksteiners Mission ist, den Wert körperlicher Nähe aufzuzeigen, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig Körperkontakt für den Menschen ist. „In unserer reservierten Gesellschaft fehlt es nicht nur in den sozialen Netzwerken an Körperkontakt. Vermieden wird dieser auch in den meisten sozialen Begegnungen, sogar Paare vernachlässigen liebevolle Berührungen“, sagt Marksteiner, die sich freuen würde, wenn sich mehr Menschen an der Aktion beteiligen. „Jeder der möchte, kann sich einbringen. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen mitmachen“, sagt sie.

Über mögliche Probleme mit der Exekutive wegen Verletzung des Vermummungsverbots macht sich Marksteiner weniger Sorgen. „Bis jetzt ging alles gut, aber natürlich ist ein gewisses Risiko dabei.“ Ursprünglich war im heurigen Jahr nur eine Aktion in Oberwart geplant. Dass jetzt auch in Eisenstadt geknuddelt wird, dürfte mit der Aufregung rund ums „Umarmungsverbot“ im Theresianum zu haben. Bereits damals rief Marksteiner zum „Knuddel-Angriff“ auf.

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