Knochen werden schon bald zurückgebracht

Obschenkelknochen und Schädel, die Gert Dieter Imre in seiner Wohnung hortete
Nach Schluss für "Knochen-Museum": Pfarrer will entwendete Gebeine neu segnen.

Im Südburgenland ist das „Knochen-Museum“ eines Oberwarters, das am Dienstag publik wurde, Thema Nummer Eins. Der Mann hortete mehr als 100 Knochen und Totenköpfe, die er aus einem Gebeinhaus in Maria Weinberg, Bezirk Güssing, wegschaffte. Angezeigt wurde er, weil er Schädel und Knochen auf einem Flohmarkt in Kemeten, Bezirk Oberwart, ausgestellt hatte. Bei einer Hausdurchsuchung fanden Polizisten das private Knochen-Museum (der KURIER hat berichtet).

Auch internationale Medien interessieren sich für den skurrilen Fall. Der Oberwarter Gert Dieter Imre hatte die Knochen jedoch nur mitgenommen, um sie zu restaurieren, versicherte er dem KURIER. Er hätte sie erhalten wollen, da der Karner seit Jahren nicht saniert wurde und sich keiner darum kümmerte. Nichtsdestotrotz fasste er eine Anzeige wegen Störung der Totenruhe aus.

Dem 80-jährigen Mesner gehe es nicht gut, da sein Vertrauen so missbraucht wurde, heißt es von Pfarrer Karl Schlögl. Der Mesner dachte, Imre sei von offizieller Stelle beauftragt gewesen, die Gebeine zu bergen und in ein Museum nach Oberwart zu bringen.
Zur Zeit liegen die Gebeine noch im Landespolizeikommando in Eisenstadt.

Wann die menschlichen Überreste wieder zurückgebracht werden, will Pfarrer Karl Schlögl nicht sagen. „Die Segnung und anschließende Beisetzung soll im kleinen Rahmen stattfinden“, sagt Schlögl.

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