Kleine Minderheit sorgt für viel Lärm

Kleine Minderheit sorgt für viel Lärm
So laut wie in der Oberpullendorfer Innenstadt soll es an Wochenenden sonst nirgends sein: Ein Lokalaugenschein.

Was rennst’ so schnell", hallt es durch die Gasse, gefolgt von trippelnden Stöckelschuhen und schallendem Gelächter. "Sehen Sie – das sind oft zwei, drei Leute, die mehr oder weniger normal reden und es ist laut", sagt Emmerich Schedl, Bezirkspolizeikommandant von Oberpullendorf.

Belästigung

Die Anzeigen wegen Lärmbelästigung seien bereits weniger geworden, Thema ist der Lärm im Bezirksvorort aber weiterhin. "Es gibt 14 Lokale im Zentrum der Stadt, sieben davon sperren um vier Uhr Früh  zu", sagt Schedl. An einem Samstagabend würden rund 1500 Personen zwischen Oberpullendorf und Stoob-Süd unterwegs sein. Da wird von Lokal zu Lokal gezogen. Ein Pfad der Feierwütigen zieht sich durch die Gymnasiumstraße.  "Es wird geschrien, Gläser werden auf die Straße geschmissen und es ist laut", klagt eine Anrainerin. Auch die Bushaltestelle für den Discobus sei in der Nähe, an ruhigen Schlaf sei oft nicht zu denken.

Am vergangenen Samstag regnet es, der Wind bläst und das Thermometer bleibt bei einem Grad über Null stehen. Trotzdem sind die Lokale mehr als gut besucht. Ab Mitternacht geht die "Wanderung" los. "Wenn eine Gruppe von Lokal zu Lokal zieht, ein paar reden, einer telefoniert, oft sind sie betrunken, dann ist es  nicht gerade leise", sagt Schedl. Diesen Samstag ist die Gymnasiumstraße nicht so stark frequentiert – wegen der Kälte. Aber auch wenn viel los ist, könne die Polizei niemandem verbieten dort zu gehen. Gesetzlich könne nichts dagegen getan werden. "Auch wenn die Leute vor den Bars und Discos stehen und miteinander reden, sind uns die Hände gebunden. Das ist nicht gegen das Gesetz", erklärt Schedl.

Streifen

Im Rahmen der Streife werden die Beamten gegrüßt. Die Jugendlichen gehen aufrecht und gerade, scheinen sich  vor den Uniformierten etwas zusammenzureißen. "90 Prozent der Leute sind schon okay", sagt ein Beamter. Die restlichen zehn Prozent würden ab und zu Probleme machen. Anzeigen wegen Lärmbelästigung gebe es "mal zwei – mal zehn", berichtet Schedl. Bei Sachbeschädigungen sehe es nicht sehr dramatisch aus. "33 Anzeigen hat es 2011 gegeben". Ab und zu werden Mistkübel umgeworfen oder beschädigt. "Wir können die Probleme noch weiter entschärfen, lösen können wir sie nicht", bleibt der Bezirkspolizeikommandant realistisch.

Ab drei Uhr Früh wird es ruhig. Vereinzelt torkeln Nachtschwärmer  nach Hause – der Lärm hält sich in Grenzen. "Es war eine ruhigere Nacht", meint auch ein Anrainer.

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