Kirche im Burgenland: Desinfektionsmittel statt Weihwasser
Ab morgen, Freitag, dürfen in Österreich wieder Gottesdienste stattfinden. Das Interesse an den Online-Angeboten in den vergangenen Wochen war groß: Die Homepage der Diözese Eisenstadt, www.martinus.at, verzeichnete im März mit 20.400 Zugriffen einen Besucherrekord. Allein die Gottesdienste mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics wurden von etwa 10.000 Personen online mitverfolgt.
Regeln für die Messe
Für die Abhaltung öffentlicher Gottesdienste ab Freitag gelten jedenfalls Regeln, die von der Bischofskonferenz anhand der Covid-19-Verordnungen des Bundes festgelegt wurden. Sie betreffen fürs Erste nur jene in Räumen, für kirchliche Feiern im Freien fehlen die Vorgaben noch. Ein Hindernis dabei ist eine Bestimmung in der Lockerungsverordnung vom 30. April, die Veranstaltungen mit mehr als zehn Teilnehmern im Freien untersagt.
In den Gotteshäusern gilt Maskenpflicht sowie das Gebot, Abstand zu halten, wobei der Mindestabstand hier mindestens zwei Meter beträgt. Pro Person müssen zehn Quadratmeter Fläche berechnet werden. Eigene Ordnerdienste (Willkommensdienste genannt) müssen dafür sorgen, dass die Platzregeln eingehalten werden. Zudem sollen sie Ansammlungen vor und nach der Messe verhindern.
Die Weihwasserbecken müssen entleert und gereinigt sein. Die Kommunionsspende erfolgt als Handkommunion; um sie „in Würde zu empfangen“, sei „leichtes Anheben der Mundmaske“ gestattet, heißt es im Regelwerk. Die Gottesdienste werden verkürzt gehalten, Danklied und Ankündigungen nach der Messe entfallen. Auch das Händeschütteln zum Friedensgruß findet nicht mehr statt.
Im Burgenland sollen grundsätzlich in allen Pfarren Gottesdienste stattfinden, sofern es die Sonderbestimmungen nicht verunmöglichen. Auch entscheiden Priester, die einer Risikogruppe angehören, selbst, ob sie Gottesdienste feiern oder nicht. Wortgottesfeiern ohne Kommunionspende sind ebenfalls möglich.
„All jenen, die aufgrund der beschränkten Teilnehmerzahl oder zu ihrem eigenen Schutz nicht an Gottesdiensten teilnehmen möchten, wird weiterhin ans Herz gelegt, die uralte Praxis der Hauskirche zu üben“, sagt Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics. Eine weitere Ausweichmöglichkeit für Gläubige seien die oft weniger stark besuchten Wochentagsmessen.
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