Kicken in Oberwart: Von der Monarchie bis zur SVO

Laut den Aufzeichnungen der Momentothek Oberwart zeigt das Bild aus dem Jahr 1920 Spieler des SC Oberwart.
Seit nunmehr 113 Jahren wird in Oberwart Fußballgeschichte geschrieben – mit Fusionen, Vereinsvielfalt und sportlichen Erfolgen. Im Frühjahr 1912 wurde in der damaligen westungarischen Stadt Felsőőr der Sportclub Oberwart gegründet – heute gilt er als der älteste noch bestehende Fußballverein des Burgenlands.
In den Anfangsjahren wurde noch auf einem provisorischen Sportplatz im heutigen Stadtpark gespielt. 1932 erfolgte die Übersiedlung auf den SC-Platz zwischen Lanner- und Lehárgasse (dem Platz des heutigen EKO Oberwart) der zur sportlichen Heimstätte wurde.
Das Inform-Stadion wurde am 17. Mai 1980 mit einem 4:0-Sieg gegen Pinkafeld eröffnet und 1995 erweitert.
Eine Stadt, fünf Vereine
Die Zwischenkriegszeit war in Oberwart geprägt von einer Fußballbegeisterung – und Vereinsvielfalt. Neben dem etablierten SC kam es 1928 zur Gründung von drei weiteren Fußballvereinen: einem Beamtensportverein, einem Arbeitersportverein und einem Athletiksportverein. Bereits ab 1923 bestand zusätzlich der „Oberwarter Fußballklub“, der bis 1934 aktiv war.
Zeitweise gab es somit bis zu fünf Fußballmannschaften gleichzeitig in der Stadt. Ein frühes Highlight: Der ASK Oberwart konnte sich 1933 zum burgenländischen Landesmeister küren.
Fusion im Jahr 1974
Mit dem „Anschluss“ Österreichs 1938 wurde der bürgerliche Fußballverband mit Sitz in Oberwart aufgelöst und dem nationalsozialistischen Reichssportverband angegliedert. Die Oberwarter Vereine traten fortan als Reichssportvereine auf. Auch eine Reichsbahnmannschaft war aktiv – einzelne Spieler des SC sollen dort mitgewirkt haben, konkrete Verbindungen zum Stammverein sind jedoch nicht dokumentiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der SC eine sportlich erfolgreiche zweite Republik: Sechs Meistertitel wurden unter diesem Namen errungen. Im Jahr 1974 kam es zur Fusion des SC Oberwart mit dem ASK Oberwart zur heutigen SV Oberwart.
Die Statistik aller burgenländischen Meister nach der Wiedererrichtung des BFV 1945 führt die SV Oberwart heute an. Mit insgesamt 20 Meistertiteln, davon stattlichen 13 Landesmeistertiteln, ist er überlegener Rekordmeister. Auch wenn man die beiden Vereine, aus deren Fusion er hervorgegangen ist, heranzieht, wäre der SC Oberwart 1912 immer noch der alleinige Rekordhalter an Landesmeistertiteln.
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