Kerns "linke Hand" für die Länder kommt aus Neudörfl
Beim New Deal für Österreich ist Kanzler Christian Kern noch nicht weit gekommen, ob dem SPÖ-Vorsitzenden die Erneuerung der Partei gelingt, wird sich weisen. Seit gestern hilft ihm dabei jedenfalls ein Burgenländer: Der 26-jährige Neudörfler Martin Giefing werkt von der Bundesparteizentrale in der Wiener Löwelstraße aus als "Bundesländerbetreuer". Es gehe um Koordination zwischen Landesparteien und Bundes-SPÖ, er sei so etwas wie ein "Vermittler", erklärt der Nordburgenländer, der in einem Dreierteam arbeitet. Zu Halloween hat er sich in der Eisenstädter AK-Zentrale verabschiedet, wo Giefing zuletzt Jugendreferent war, zu Allerseelen hat er seinen Dienst in Wien angetreten. Sein neues Büro liegt neben dem Zimmer des SPÖ-Chefs, vor Kern saß hier einst Bruno Kreisky. Giefing wird viel unterwegs sein, um innerparteiliche Barrieren abzubauen und zu erkunden, was "von Vorarlberg bis ins Burgenland los ist". Am Ende soll die Zentrale wissen, wie die Peripherie tickt und umgekehrt. Daneben soll Giefing in den Ländern "gute Leute" für die Roten rekrutieren. All das dient auch der nächsten Nationalratswahl, für die Kern "30 Prozent plus" erhofft. Apropos: Trotz seiner Jugend hat Giefing bereits auf fast allen Ebenen Wahlkämpfe absolviert. Bei der Nationalratswahl 2013 war der bekennende Parteilinke Jugend-Spitzenkandidat, verfehlte den Einzug aber ebenso wie 2015 nach der Landtagswahl. In Neudörfl ist Giefing Gemeindevorstand, das will er auch als Wien-Pendler bleiben. Ist er mit Rot-Blau glücklich? Blaue "Grauslichkeiten" seien ausgeblieben, "das muss man ehrlich sagen", aber "glücklich ist relativ."
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