Kein Kreuz mit dem Nachwuchs bei Rotem Kreuz und Feuerwehr
Richtig sinnvoll sind Projekte dann, wenn alle Beteiligten profitieren. Genau das betonten die Verantwortlichen bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Gymnasium Oberpullendorf und dem Roten Kreuz des Bezirks am Donnerstag.
Schließlich macht die demografische Entwicklung auch vor diesen beiden Institutionen nicht halt: Die immer schwächer werdenden Geburtenjahrgänge verschärfen den Konkurrenzkampf, sowohl unter den Schulen, als auch bei den Einsatzorganisationen.
„Der soziale Bereich hat mich schon immer interessiert, in diesem Zweig gibt es viele Qualifikationen“
Grundlage ist der zwei Jahrgänge alte Oberstufenzweig „Fit4Future“, mit dem Schülerinnen und Schüler „kompetent fürs Leben“ gemacht werden sollen, so Direktor Markus Neuhold. Mit Themen wie Sozialkompetenz, Wirtschaft, Rechtskunde sowie Gesundheit und Ernährung solle ein „starker Praxis- und Lebenswelt-Bezug“ hergestellt werden.
Große Nachfrage
Das Interesse daran ist groß, wie die rund 80 Schülerinnen und Schüler in den jeweils zwei Klassen der 5. und 6. Schulstufe beweisen. „Der Zweig wird derzeit am stärksten nachgefragt“, freut sich Neuhold. Ein Faktum, das auch beim Roten Kreuz für Begeisterung sorgt.
Die Schülerinnen und Schüler des Zweigs werden in der 6. Schulstufe Rotkreuz-Mitarbeiter und können im Rahmen des Pflichtfachs in einen der Tätigkeitsbereiche hineinschnuppern. Das beginnt bei Krankentransporten und geht über die Mithilfe bei der Team-Österreich-Tafel bis hin zur Unterstützung bei Blutspendeaktionen oder als Lesebuddy.
Rotes Kreuz
283 hauptberufliche Mitarbeiter und 162 Zivildiener waren 2021 beim Roten Kreuz im Dienst (aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor)
3.339 Freiwillige
engagieren sich beim Roten Kreuz Burgenland. 2021 wurden mehr als 91.000 unbezahlte Stunden geleistet
Feuerwehr
17.712 Mitglieder waren per Dezember 2022 im Burgenland bei einer der 310 Feuerwehren des Landes gemeldet; das ist ein leichtes Plus im Vergleich
zu 2021
Damit soll den Jugendlichen auch die Arbeit des Roten Kreuzes nähergebracht werden – und in weiterer Folge zu einer freiwilligen Mitarbeit motivieren. „Das würde uns natürlich freuen“, sagt Rotkreuz-Vizepräsidentin und Bezirksstellenleiterin Angela Pekovics. Eine Kandidatin dafür könnte Clara Buchinger sein. Warum sie sich für diesen Zweig entschieden hat?
„Weil mich der soziale Bereich schon immer interessiert hat und ich in Kombination mit der wirtschaftlichen Ausbildung viele Qualifikationen erreichen werde.“
Womit sich der Kreis zu einer echten Win-win-win-Situation schließt.
Mehr Feuerwehr in der Schule
Etwa jeder 17. Burgenländer ist bei einer der 310 Feuerwehren des Landes, 2022 gab es im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Plus auf 17.712 Mitglieder. Von den 13.954 Aktiven sind 1.224 Frauen, außerdem gab es 1.616 Reservisten.
Auf die Jugendarbeit wird seit Jahren großer Wert gelegt; im Vorjahr waren 2.142 Jugendliche und Kinder bei der Feuerwehr aktiv, rund ein Drittel davon war weiblich.
Mit dem neuen Projekt „Gemeinsam.Sicher.Feuerwehr“, das dieser Tage von den Landesräten Daniela Winkler und Heinrich Dorner sowie Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz vorgestellt wurde, sollen Kinder bereits in jungen Jahren das Feuerwehrwesen kennenlernen und sich vor allem auch mit Themen, wie Brandverhütung und Alltagsgefahren auseinandersetzen. „Um das Bewusstsein für mögliche Gefahren zu schärfen“, erklärte Dorner.
Künftig werden Feuerwehrmitglieder in die Schulen kommen, umgekehrt sind aber auch Besuche verschiedener Klassen in den örtlichen Feuerwehrhäusern geplant. Begleitet wird das Programm von der Pädagogischen Hochschule.
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