Karriere im "solidarischen Gemüsegarten"

Karriere im "solidarischen Gemüsegarten"
Mit dem Sepplashof startet ein junges Pärchen eine Solidarische Landwirtschaft.

Markus Uitz und Michaela Fassl haben beide studiert, sie Sozialpädagogik und Gender Studies, er Ökologie. Der 28-Jährige und seine 26-jährige Freundin wollen jetzt als Bauern durchstarten, nicht auf die konventionelle Art, sondern solidarisch. Das Konzept ist einfach: Die beiden Burgenländer ziehen Bio-Gemüse und Obst, finanziert wird alles von Mitgliedern, mit denen die Ernte dann geteilt wird. So werde der Wettbewerb aus dem Spiel genommen, da die Ernte sicher abgenommen wird.

Karriere im "solidarischen Gemüsegarten"
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Schon während ihrem Studium haben sich Michaela und Markus gerne ihrem burgenländischen Garten gewidmet. „Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, aber wie viele andere mussten wir zusperren“, sagt Markus. Durch sein Studium habe er sich dann immer mehr mit der Landwirtschaft auseinandergesetzt. „Ich habe mich mit der politischen Ebene beschäftigt und gesehen was alles falsch läuft“, sagt der 28-Jährige. Dann habe er gemeinsam mit seiner Freundin die Solidarische Landwirtschaft entdeckt. „Man kauft sich bei uns keinen Gemüsekorb, sondern einen Teil unserer Landwirtschaft, die Arbeit ist inklusive“, sagt Markus.

Probebetrieb

Ihre Eltern waren von der Idee zuerst nicht besonders begeistert. „Doch mittlerweile stehen alle hinter uns“, sagt Michaela. Jetzt starten sie mit dem Sepplashof ihre eigene Solidarische Landwirtschaft, heuer zur Probe in Riedlingsdorf, Bezirk Oberwart. „2014 werden wir dann unseren Hof nach Litzelsdorf verlegen, weil wir dort ein Grundstück bekommen“, sagt Michaela. Bis zu 25 Haushalte wollen sie an ihrer ersten Ernte beteiligen. „Wir setzen ein Budget auf, damit alle laufenden Kosten gedeckt sind“, sagt Markus. Kartoffeln, Kraut, Rüben, Tomaten sowie Schmankerl wie Haferwurz oder Kiwano werden an die Abnehmer je nach Saison verteilt. Ein Augenmerk legen die beiden auf alte Sorten. „Es gibt Rüben die sind so zart, dass sie auf der Zunge zergehen, aber leider weiß das niemand mehr“, schwärmt Markus, der hauptberuflich den 2000 großen Acker bestellen wird.

Selbst die Harke in die Hand nehmen, müssen die Mitglieder nicht. „Bei Arbeitsspitzen ist aber jeder Willkommen“, sagt Markus. Kostendeckend könne der Hof vorerst nicht betrieben werden, aber die beiden sehen es als Probejahr. „Wir haben schon einen politischen Anspruch und eine Leidenschaft im Garten zu stehen.“ Einige Zusagen von Unterstützern die das Gemüse vom Sepplashof wollen, gibt es schon.

Interessierte können am Freitag 22. Februar im Gemeindeamt Litzelsdorf oder am Samstag 23. im Kulturkeller Riedlingsdorf einen Infoabend besuchen.

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