Jennersdorf: "Sparen auf Kosten der Bürger“

Jennersdorf: "Sparen auf Kosten der Bürger“
Die BH müsse bleiben. Einig zeigen sich die Ortschefs von SP und VP im Bezirk Jennersdorf. Sparen könne man auch woanders.

Wir müssen eh schon überall hinfahren, wenigstens die BH ist in der Nähe", sagt Evelyn Zotter aus Doiber, Bezirk Jennersdorf. Sie ist gegen die Zusammenlegung der Bezirkshauptmannschaften, sonst hätte sie an diesem Montagvormittag statt nach Jennersdorf nach Güssing fahren müssen.

Da stimmen ihr auch alle zwölf Bürgermeister des südlichsten Bezirkes zu. Die Bezirkshauptmannschaft müsse bleiben, nicht fusioniert werden, wie ein Bericht des Landesrechnungshofes empfiehlt. "Neben dem Gemeindeamt ist die BH eine der wichtigsten Anlaufstellen", sagt Franz Spirk, VP-Bürgermeister von Königsdorf. Auch Reinhard Knaus, SP-Bürgermeister von Mühlgraben, will die BH in Jennersdorf belassen, wie alle Ortschefs des Bezirkes bei einer Pressekonferenz am Montag verlautbarten.

Kosten 

"Wir begrüßen die Verwaltungsreform. Die Interessen der Bürger dürfen aber nicht unter die Räder kommen", sagt Knaus.  Laut Rechnungshofbericht würde die Zusammenlegung der beiden Behörden rund 700.000 Euro im Jahr einsparen. "Einsparen würde man vielleicht, aber auf Kosten der Bürger", sagt Jennersdorfs Stadtchef Willi Thomas, VP. "Die Berechnung sei falsch, denn die Kosten werden vom Amt auf den Bürger übertragen", sagt Thomas. Denn nicht nur die 32 Mitarbeiter müssten pendeln, auch die Bürger, wenn sie etwas bräuchten. "In Eisenstadt gäbe es auch einiges zum Einsparen, aber man greift eher in die Ferne", sagt der Stadtchef.

"Die Ortschefs erzählen Märchen", sagt Géza Molnár, FP-Landesparteisekretär. Die FP will eine Reduzierung der Bezirkshauptleute im Burgenland. "Wir sind dafür, dass es Servicestellen in allen Bezirken gibt", sagt  Thomas Börner, FP-Bezirksobmann.

Die SP-Bürgermeister bekamen  die Versicherung von Landeshauptmann Hans Niessl, dass die BH bleibt. Vizelandeschef Franz Steindl versprach seinen Parteifreunden das gleiche. Die Angst der Bürgermeister scheint aber zu bleiben.

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