Kurz nach der Jahrtausendwende wurden zahlreiche Areale durch die Gemeinde umwidmet. Man sah einen regelrechten „Boom“ an Hotels und Heurigen. In unmittelbarer Nähe zur steirischen Therme wurden unter anderem das „Thermenhotel Krainz“ mit einer Tennishalle, „Maiers Kuschelhotel“ oder das aktuell zum Verkauf stehende „Life Resort“ errichtet.
Jennersdorfer Widmungs-Hype erreichte Höhepunkt
2005 verzeichnete alleine die Stadt Jennersdorf 150.000 Nächtigungen. Diese Zahl erreicht aktuell der gesamte Bezirk. Ein Grund dafür war die Therme Loipersdorf. Das führte dazu, dass die Gemeinde selbst eine Tiefenbohrung finanzierte.
„Die Jennersdorfer Hotels hätten damit Thermalwasser bekommen sollen“, erinnert sich der damalige Bürgermeister Willhelm Thomas (ÖVP). Durch den damaligen 51-prozentigen Gesellschafter des Projekts, die WIBAG, wurde die Quelle jedoch an die steirische Therme verkauft.
Jahre später sind noch immer viele der betroffenen Flächen unbebaut. Deshalb versucht die Gemeinde aktuell Rückwidmungen durchzuführen – die Chance besteht vor allem bei zeitlich begrenzten Widmungen.
„Neun laufen in diesem Jahr ab, im nächsten Jahr gibt es sogar 80 Fälle“, erklärt Bürgermeister Reinhard Deutsch (JES). Nach dem Ablauf der befristeten Widmung müsse diese laut burgenländischem Raumplanungsgesetz innerhalb eines Jahres geändert werden.
Feuerwehr braucht nach Risikoanalyse neues Fahrzeug
Kurioserweise wirken sich die gewidmeten Flächen auch auf die Ortsfeuerwehr aus. „Die Feuerwehr Henndorf braucht ein neues Tanklöschfahrzeug, weil bei der Risikoanalyse neben den Betten, auch der gewidmete Baugrund eingerechnet wird“, heißt es von Deutsch.
Ein Hotel hat zum Beispiel eine höhere Risikoklasse als ein Einfamilienhaus. Ein Fremdenverkehrsgrund wird höher gestuft als ein Acker. „Der gewidmete Grund spielt eher eine kleine Rolle, hier ist die Bebauung wichtiger“, heißt es von Landesfeuerwehrkommandant Franz Kropf dazu.
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