Jennersdorf: Pädagogin wirft das Handtuch

Jennersdorf: Pädagogin wirft das Handtuch
Sie hat mit Ende September ihr Dienstverhältnis beendet und zieht weg. Ihre Kollegin wurde in den Krankenstand versetzt.

Ich ziehe jetzt nach Wien. Dort habe ich auch schon eine Arbeit als Kindergartenpädagogin. Mein Dienstverhältnis mit der Stadtgemeinde Jennersdorf wurde per 30. September einvernehmlich gelöst." Das erklärte die Kindergartenpädagogin Kerstin Koren am Freitag bei einer Pressekonferenz in Jennersdorf , die sie gemeinsam mit SP-Landtagsabgeordneten Ewald Schnecker, dem Grünen Gemeinderat Robert Necker und Karin Hirczy-Hirtenfelder von der SPÖ-Jennersdorf gab.

Leicht fällt der Pädagogin der Abschied nach 15 Jahren nicht. Der Erlebte schmerzt. Es war der vorläufige Schlusspunkt einer monatelangen Auseinandersetzung im Kindergarten Jennersdorf - der KURIER hat berichtet. Es stand dabei auch der Vorwurf im Raum, eine Kollegin von Koren hätte ein Kind in der Kinderkrippe geschlagen. Eine Untersuchung der zuständigen Abteilung des Landes konnte die Vorwürfe jedoch nicht erhärten. Die Kinder hätten vor der Kollegin Angst gehabt, deshalb habe sie, Koren, schließlich den Bürgermeister und den Gemeinderat schriftlich über die Vorkommnisse verständigt - was Koren eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft einbrachte, die aber zurückgelegt wurde.

Entschuldigung

Es folgten Untersuchungen, und Gutachten wurden in Auftrag gegeben. "Das Ergebnis war, dass Frau Koren eine ausgezeichnete Eignung bestätigt wurde", erklärt Ewald Schnecker: "Und so eine Fachkraft lässt man gehen." Ähnlich argumentiert auch der Grüne Gemeinderat Robert Necker: "Ich habe beantragt, dass sich die Gemeinde bei Frau Koren entschuldigt. Das wurde aber abgelehnt."
Vielmehr habe man der engagierten Kindergartenpädagogin Stunden gestrichen und sie in eine Situation gebracht, wo sie finanziell nicht mehr über die Runden kam.

"Es war demütigend, als ich nur noch Hilfsarbeiten im Kindergarten erledigen durfte. Das hat mich schwer getroffen", sagt Koren. Ihre Kollegin ist ebenfalls nicht mehr im Kindergarten. Sie wurde mit Bescheid in den Krankenstand versetzt. "Ich hoffe, jetzt kehrt wieder Ruhe ein", erklärt Andreas Gold von der zuständigen Abteilung des Landes. Bürgermeister Wilhelm Thomas, VP, weist die Vorwürfe zurück: "Wir haben uns einvernehmlich getrennt. Die Stunden wurden reduziert, weil wir heuer um eine Gruppe weniger im Kindergarten haben. Nach dem Ausscheiden von Koren und dem Krankenstand der Kollegin mussten wir nun Ersatz einstellen." Die Grünen haben in der Causa eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft deponiert.

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