Bürgerinitiativen wenden sich „hilfesuchend“ an Politik

Bürgerinitiativen wenden sich „hilfesuchend“ an Politik
Einhausung der A3 und keine Bahnschleife Eisenstadt auf Wulkaprodersdorfer Gemeindegrund wird gefordert

Enttäuschung und Abbruch der Gespräche einerseits sowie Rätselraten und Warten auf ein Gespräch andererseits: So ist die Lage bei zwei gegen Verkehrsbelastung kämpfenden Bürgerinitiativen (BI) im Bezirk Eisenstadt-Umgebung.

Frust regiert bei der BI Großhöflein und Müllendorf, die einen wirksamen Lärmschutz entlang der Südostautobahn A3 fordert. Auch ein Gespräch mit der Autobahngesellschaft Asfinag am Dienstag habe nichts gebracht, resümiert BI-Anwalt Wolfgang List. Offenbar ist man über die bekannten Positionen nicht hinausgekommen – die BI will einen 3,2 Kilometer langen Tunnel, die Asfinag nur eine Lärmschutzwand (1 km lang, vier Meter hoch); auch die nur dann, wenn Land oder Gemeinden 16 Prozent der Wand-Kosten von 800.000 Euro übernehmen. „Jetzt sind ausschließlich Politiker am Zug, um den lärmgeplagten Bürgern zu helfen“, will sich List nun „hilfesuchend“ an Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) und Straßenbaulandesrat Hans Peter Doskozil (SPÖ) wenden.

Warten auf Antwort

Der freiheitliche Minister aus dem Burgenland steht derzeit auch im Zentrum der Aufmerksamkeit der BI Wulkaprodersdorf, die gegen die Bahnschleife Eisenstadt/Müllendorf auf Wulkaprodersdorfer Grund antritt. Ob das Projekt von den Sparmaßnahmen bei Bahninvestitionen betroffen sei und verschoben werde, wisse er nicht, sagte BI-Sprecher Richard Hermann am Donnerstag zum KURIER. Zuletzt hatte es im Ministerium geheißen, Baubeginn für die Schleife Müllendorf sei 2022, Gesamtkosten: 24,2 Millionen Euro – davor hatten die ÖBB von 2020 gesprochen. Man habe auf den Brief an Hofer vom 15. Jänner erst jüngst nach zweimaliger Urgenz eine inhaltsarme Antwort aus dem Sekretariat erhalten, so Hermann. Die BI will vorerst bis Ende April zuwarten.

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