In Martina Parkers Krimi-Garten blüht es wieder

In Martina Parkers Krimi-Garten blüht es wieder
Am 25. Jänner erscheint mit „Aufblattelt“ bereits der dritte Teil der Gartenkrimi-Serie rund um den „Klub der grünen Daumen“.

Ist Martina Parker ein „Shooting Star“? Mit dem englischen Wort für Sternschnuppe werden Leute bezeichnet, die sehr schnell sehr bekannt und erfolgreich geworden sind. So plötzlich wie eine Sternschnuppe am Nachthimmel verglüht, kann es mit dem Ruhm auch wieder vorbei sein.

Somit wäre es falsch, die Südburgenländerin den „Shooting Star der österreichischen Krimi-Szene“ zu nennen, wie es in den vergangenen zwei Jahren nicht selten passiert ist. Denn ihr Erfolg hat sich als dauerhaft herausgestellt. Parkers 2021 veröffentlichter Debütroman „Zuagroast“ erscheint dieser Tage in seiner zehnten Auflage. Der zweite Teil ihrer Gartenkrimi-Serie, „Hamdraht“, konnte an den Erfolg anknüpfen und verkauft sich seit März 2022 genauso stark wie sein Vorgänger.

„Am Anfang hätte es auch nur ein kurzer Hype sein können, aber ‚Zuagroast‘ ist ein Longseller geworden. Dafür bin ich total dankbar. Mein Glück ist, dass das Buch so oft weiterempfohlen wird“, reflektiert Parker über ihren unerwartet rasanten Aufstieg.

Der geplante Bestseller

Gänzlich ungeplant war der Erfolg jedoch nicht; schließlich kündigte Martina Parker 2020 ihren Brotberuf als Journalistin bei der Wienerin mit dem erklärten Ziel, Bestseller-Autorin zu werden. Dass das renommierte Lifestyle-Magazin jetzt eingestellt wird, erfüllt die frühere Leiterin des Beauty-Ressorts nicht etwa mit Erleichterung darüber, rechtzeitig „abgesprungen“ zu sein – sondern vor allem mit Traurigkeit: „Es ist einfach total schade. Wenn ich an die Wienerin denke, erinnere ich mich an die starken Anfangszeiten, als das Magazin für seine knallharten Reportagen bekannt war. Es war gleichzeitig eine Ehre und eine Auszeichnung, für die Wienerin schreiben zu dürfen. Ich war vorher schon Chefredakteurin bei einer Fachzeitung, aber bei Veronika Pelikan (Chefredakteurin der Wienerin 1997 - 2004, Anm.) habe ich alles noch einmal gelernt“.

Was Martina Parker bis heute nicht verlernt hat: Viel und schnell schreiben. Im ersten Corona-Lockdown hat sie mit ihrer „10.000-Zeichen-Challenge“ begonnen und täglich ungefähr fünf Seiten zu Papier gebracht. Damit hat sie bis dato nicht aufgehört.

„Ich habe keine Work-Life-Balance“, antwortet sie lachend auf die Frage, wie sich das ausgeht und ergänzt: „Wenn ich schreibe, fühlt sich das nicht wie Arbeit an. Ich will nicht weg aus dieser Welt. Das ist wie bei einer Netflix-Serie, bei der man nicht aufhören kann – und ich bin in der Serie drin!“

In Martina Parkers Krimi-Garten blüht es wieder

So kommt es, dass das Druckwerk kaum mit dem Schreibtempo der Südburgenländerin Schritt halten kann. Als der KURIER Parker für das Gespräch über ihr drittes Buch erreicht, schreibt sie bereits am fünften. Der vierte Roman, ein Weihnachtskrimi namens „Ausgstochen“, ist schon fertig und soll im Herbst 2023 erscheinen.

Doch zurück zu Teil Drei: Der trägt den Titel „Aufblattelt“ und ist ab 25. Jänner erhältlich. Wie bei Martina Parker üblich, steht wieder ein neues Mitglied ihres Gartenklubs im Mittelpunkt: Diesmal heißt die Hauptfigur Isabella. Sie ist Waldpädagogin und heiratet den Sohn eines alten Grafen – was im südburgenländischen Dorf für reichlich Gesprächsstoff sorgt. Bald müssen die Ladys vom Gartenklub erneut bei der Aufklärung eines mysteriösen Todesfalls helfen.

In Martina Parkers Krimi-Garten blüht es wieder

„Aufblattelt“ erscheint am 25. Jänner 2023 .
Gmeiner Verlag
458 Seiten
18,50 Euro

Martina Parker lässt ihre krimikomödiantische Handlung an echten Orten mit teils real existierenden Menschen (freilich mit deren Einverständnis) ihren Lauf nehmen. So erreicht sie ein Level an Authentizität, das im Genre „Provinzkrimi“ nur selten erreicht wird. Ein Stoff, der sich bestens zur Verfilmung eignen würde, findet auch die Autorin selbst. Wird es etwa nach den Stinatz-Krimis von Thomas Stipsits demnächst wieder Dreharbeiten im Südburgenland geben? Da gibt sich Parker lieber zurückhaltend: „Es tut sich gerade ganz konkret etwas, aber dazu will ich nichts sagen, bevor die Tinte nicht trocken ist“.

Es bleibt also spannend – nicht nur in Martina Parkers Gartenkrimis.

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