Immer weniger Zuckerrüben im Burgenland

Immer weniger Zuckerrüben im Burgenland
Die Fläche hat sich heuer halbiert, vor allem im Seewinkel werden weniger Zuckerrüben angebaut

In den nächsten Wochen startet die Aussaat der Zuckerrüben in Österreich. Die Vorzeichen könnten besser sein: Der Zuckerpreis ist im Keller, wichtige Insektizide stehen vor dem Verbot und Trockenheit sowie Schadinsekten machen den Rübenbauern das Leben schwer. Derzeit suchen die Rübenbauernverbände noch nach Landwirten, die trotzdem auf diese Feldfrucht setzen wollen. Vor allem im Burgenland gibt es einen Einbruch bei den Anbauflächen, diese haben sich halbiert.

300.000 Tonnen Zucker wurden im Vorjahr aus den österreichischen Rüben hergestellt, heißt es von der Agrana. 32.000 Hektar wurden im Vorjahr in Österreich angebaut, 4.000 Hektar davon fielen dem Rübenrüsselkäfer zum Opfer.

Immer weniger Zuckerrüben im Burgenland

In Niederösterreich und Oberösterreich verzeichnen die Rübenverbände Zuwächse, im Burgenland hat sich die Anbaufläche halbiert

Anbauflächen

Fast drei Viertel der Rübenanbauflächen liegen in Niederösterreich und Wien. „Wir werden heuer ein Plus bei der Anbaufläche haben“, sagt Markus Schöberl, Geschäftsführer des Rübenbauernverbandes Österreich. Vor allem in Oberösterreich hätten sich einige Bauern gefunden, die auf Zuckerrüben setzen wollen, obwohl viele Landwirte in den vergangenen Jahren Totalausfälle hinnehmen mussten. „Derzeit gehen wir von einem Plus bei der Fläche von sieben bis acht Prozent aus“, sagt Schöberl. „Im Burgenland hat sich die Anbaufläche im Verhältnis zu den vergangenen Jahren halbiert , auf rund 2.000 Hektar“, sagt der Präsident der burgenländischen Rübenbauern Markus Fröch: „Wir sind unterwegs, wie die Staubsaugervertreter um noch mehr Bauern vom Anbau zu überzeugen.“ Hauptproblem im Burgenland ist das Verbot der Neonicotinoide bei der Beize der Rübensamen. „Das Insektizid darf in den anderen Bundesländern dank Sondergenehmigungen verwendet werden, bei uns nicht“, weiß der Rübenbauer.

Die meisten Landwirte habe der Verband im Seewinkel verloren. Durch fehlende Niederschläge und kostenintensive Beregnung der Kulturen sei der Anbau nicht mehr lukrativ. Wöchentlich erhalte die Vereinigung drei bis vier Kündigungen. Rund 350 Mitglieder bleiben noch im Anbau. „Einige neue sind auch dazu gekommen, aber eher im Mittel- und Südburgenland“, sagt Fröch.

Biozuckerrüben

Immer weniger Zuckerrüben im Burgenland

Der Preis bei Bio-Zuckerrüben ist gefallen, die Nachfrage stagniert

Im Bio-Bereich werden rund 2.000 Hektar Zuckerrüben in Österreich angebaut. Hier gab es auch einen Rückgang beim Preis von etwa 15 Prozent und die Nachfrage sei eingebrochen. Das Ausfallrisiko bei Bio-Zuckerrüben sei höher. „Vor zwei Jahren wurden 1.700 Hektar Bio-Rüben in Österreich angebaut, 1.200 wurden durch Schädlinge vernichtet“, weiß Fröch.

Auch heuer könnte durch den milden Winter ein starkes Schädlingsjahr drohen. Geschäftsführer Schöberl: „Wir wissen noch nicht, was auf den Feldern lauert.“

Kommentare