Immer mehr Aufgriffe von unbegleiteten Kindern an der Grenze
Immer mehr Flüchtlinge werden an der burgenländischen Grenze aufgegriffen. Während sich um Erwachsene oder unbegleitete minderjährige Flüchtlinge der Bund kümmern muss, ist das Land für unmündige unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bis 14 Jahre zuständig. Während von März bis Juli 35 Kinder an der Grenze betreut werden mussten, sind allein im August 36 aufgegriffen worden.
„Es gibt zwei Einrichtungen für diese Kinder – das SOS Kinderdorf Pinkafeld und Haus Sarah in Neudörfl. Einige Kinder reisen gleich weiter und haben ein anderes Ziel“, heißt es vom Büro des zuständigen Landesrats Leonhard Schneemann.
Anstieg
Der Anstieg sorgte vor allem im Kinderdorf für viel Arbeit. „Wir machen die Soforthilfe. Oft kommen Achtjährige mitten in der Nacht weinend und verängstigt zu uns, die wir betreuen“, schildert SOS-Kinderdorfleiter Marek Zeliska im KURIER-Gespräch. Es gibt laufend Anfragen für unmündige Kinder, dieses Thema sei neu, meint Zeliska. Oft warten die Kinder nur ein paar Tage, bis sie bei Verwandten unterkommen oder weiter nach Deutschland zu Angehörigen reisen. „Doch einige bleiben auch bei uns und wissen nicht weiter“, sagt Zeliska. Die Situation sei für die Kinder dramatisch, „die Lage ist oft unübersichtlich“.
Über Nacht hat das Kinderdorf teilweise Krisenplätze in den Gästehäusern des Landes geschaffen. „Wir haben vor Ort ein eigenes Team aufgebaut, um diese kindergerechte Betreuung zu schaffen, während Situation der Kinder geklärt wird“, schildert Zeliska. Zuständig ist laut Landesrat die Kinder- und Jugendhilfe des Landes. „Das Land muss eine langfristige Lösung für diese Kinder finden, wir können im Moment nur Erste Hilfe leisten“, sagt Zeliska. Roland Pittner
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