Bäume mussten Windradtransport weichen: Den Grünen gefällt das nicht

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Grüne kritisieren Bürgermeister, weil es keine Information im Vorfeld gab. Der verweist auf die Zuständigkeit des Landes.

In Horitschon (Bezirk Oberpullendorf) wurden vergangene Woche mehrere gesunde Bäume entlang der Hauptstraße gefällt – ohne Einbindung der Gemeindevertretung.

Der Anlass war ein Sondertransport für Windräder in den Windpark Deutschkreutz. Das passt eigentlich gut in die Grüne Agenda. Eigentlich. Kritik wegen der gefällten Bäume und der mangelnden Information im Vorfeld blieb trotzdem nicht aus.

Angesichts dieses Vorfalls fordert die Grüne Umweltgemeinderätin Sabrina Schremser mehr Mitsprache bei derartigen Eingriffen. Ihre Kritik konterte Ortschef Gerhard Petschowitsch (SPÖ) in einer Stellungnahme gegenüber dem ORF: Die Gemeinde sei überhaupt nicht involviert gewesen.

Grüne Zwickmühle

"Wir befürworten den Ausbau erneuerbarer Energie ausdrücklich", erklärte  Schremser. "Aber es kann nicht sein, dass tiefgreifende Eingriffe in den öffentlichen Raum ohne Information oder Beteiligung der Bevölkerung erfolgen – schon gar nicht, wenn es um den Verlust gesunder, teilweise alter Bäume geht." Laut Schremser gab es "absolut gar keine Information im Vorhinein", obwohl es ihrer Meinung nach "sicherlich auch alternative Lösungen" für den Transport des Windrads nach Deutschkreutz gegeben hätte.

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In Horitschon wurden drei bis vier Bäume entlang der Hauptstraße gefällt, weil ein Windrad nach Deutschkreutz transportiert wurde.

Bürgermeister Gerhard Petschowitsch (SPÖ) sieht hingegen keine Verantwortung bei sich oder der Gemeinde: "Es hat mehrere Genehmigungen gegeben – der oberösterreichischen, der niederösterreichischen und auch der burgenländischen Landesregierung." Der Transport habe in Oberösterreich begonnen, insgesamt seien drei Bundesländer betroffen gewesen. 

Die betroffenen Bäume – laut Bürgermeister handle es sich um drei bis vier – standen in einer leichten Kurve an der Bundesstraße. Für deren Entfernung sei die Gemeinde nicht zuständig gewesen. Die Fällung sei nämlich durch das Transportunternehmen selbst erfolgt, so der Ortschef zum ORF Burgenland.

Die Grünen Burgenland fordern angesichts der aktuellen Vorgänge "mehr Offenheit, vorausschauende Planung und eine frühzeitige Einbindung der Bürgerinnen und Bürger bei Projekten, die das Ortsbild und die Umwelt beeinflussen". Nur durch gemeinsame Entscheidungen könne "eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung gelingen", so Schremser.

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