Hoffnung für den Piratenjäger

Hoffnung für den Piratenjäger
Der Hauptanklagepunkt gegen den burgenländischen Piratenjäger Hannes F. in Kairo ist gefallen. Der Mann wurde Opfer einer Intrige.

Der Burgenländische Piratenjäger Hannes F. wurde zwar Sonntag beim Prozess wegen Waffenschmuggels vor dem Staatssicherheitsgericht in Kairo noch nicht auf freien Fuß gesetzt, aber er kann hoffen. Der Hauptanklagepunkt der Dokumentenfälschung wurde fallen gelassen. Offenbar wurde der 32-jährige Hannes F. Opfer einer Intrige oder eines Betrugsversuches.

Die nächste Verhandlung ist bereits für Donnerstag angesetzt. Das ungewohnt hohe Tempo der ägyptischen Justiz sei auch überlebenswichtig, meint seine Ehefrau Lisa, die ihm mithilfe des Außenministeriums die Verteidigung organisiert und als Prozessbeobachterin in Kairo weilt. Seit seiner Verhaftung am Flughafen Kairo am 2. November hat Hannes F. bereits 20 Kilogramm abgenommen.

Piratenangriffe

Der ehemalige Zeitsoldat sollte im Auftrag einer italienischen Sicherheitsfirma im Hafen Suez einen Tanker besteigen, um diesen vor der Küste von Somalia gegen Piratenangriffe zu verteidigen. Zu diesem Zweck hatte er russische Scharfschützengewehre im Fluggepäck – und eine gefälschte Einfuhrgenehmigung. Die ägyptische Staatssicherheit vermutete einen terroristischen Hintergrund.

Hauptanklagepunkt war die Dokumentenfälschung. Doch Hannes F. hatte offiziell bei der ägyptischen Botschaft in Wien um eine derartige Genehmigung angesucht. Von dort kam zwar keine Reaktion, dafür bot aber ein angeblicher ägyptischer Geheimpolizist eine Einfuhrgenehmigung an. Hannes F. war daher der Meinung, dass er eine gültige Einfuhrgenehmigung hat, als er sich mit seinen Waffen in das Flugzeug setzte. Das hat nun auch die Staatsanwaltschaft in Kairo erkannt.

Geheimpolizist

Der angebliche Geheimpolizist und ein mutmaßlicher Komplize wurden ebenfalls angeklagt. Offen ist nur mehr die Frage des Motivs. Warum sollte Hannes F. in diese Falle gelockt werden? Zur Prüfung weiterer Beweismittel wurde auf Donnerstag vertagt. Dann hofft Ehefrau Lisa auf die Freilassung: "Einen weiteren Gewichtsverlust würde Hannes nicht verkraften."

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