Heiraten zu Viruszeiten: Nur zu zweit zum Standesamt

Heiraten zu Viruszeiten:  Nur zu zweit zum Standesamt
Im April gibt es nur „Nothochzeiten“ /  Bis Sommer wurden viele Hochzeitsfeiern schon abgesagt

Die Hochzeitssaison im Burgenland startet normal im Mai. Bis dahin darf nicht geheiratet werden. „Das neue Covid-19 Gesetz schreibt vor, dass alle Hochzeiten bis Ende April abgesagt werden müssen. Nur in Ausnahmesituationen werden Nothochzeiten gemacht“, sagt Ingrid Schwarz, Landesleiterin des Standesbeamtenverbandes.

Bei den Heiratslocations von Nord bis Süd und bei den heiratswilligen Paaren herrscht nun Verunsicherung. In der vergangenen Woche gab es noch einige Hochzeiten, aber nur die Paare und ein Standesbeamte waren dabei. „Gäste oder Trauzeugen durften keine dabei sein“, sagt Gilbert Lang, Standesbeamter in Güssing. Das Brautpaar kam in die Gemeindestube des Wohnortes, mit rund zwei Metern Abstand zwischen Paar und Standesbeamten wurde die Trauung vollzogen. Auch in Eisenstadt habe es vergangene Woche noch solche Hochzeiten gegeben.

Heiraten zu Viruszeiten:  Nur zu zweit zum Standesamt

Hochzeiten mit vielen Gästen sind vorerst nicht erlaubt, wie hier am Hannersberg

Abstand

„Es werden keine Hände geschüttelt und es gibt keine Umarmungen, das Paar tauscht die Ringe und unterschreibt im Ehebuch“, schildert Lang. Damit ist der offizielle Teil schon vorbei. „Die Feste werden dann nachgeholt, wenn die Ausgangsbeschränkungen vorbei sind“, weiß Lang, der viele Hochzeiten auf der Burg Güssing bereits absagen musste.

Stefanie Tuider und Manfred Imre aus Oberwart wollen sich am 13. Juni 2020 das Ja-Wort geben. Die Vorbereitungen für das Fest sind schon weitgehend abgeschlossen, ob im Juni allerdings schon wieder alles normal läuft, ist unklar. „Wir werden an unserem Termin auf jeden Fall festhalten“, sagt Tuider. Auch wenn die beiden ohne Trauzeugen und Familie vor den Standesbeamten treten müssen. „Wann wir das Fest machen, werden wir dann sehen“, erklärt Imre. „Wir haben wenigstens keine Anzahlung für unsere Location gemacht, wie viele andere Paare, die jetzt umplanen müssen“, erklärt die zukünftige Braut.

Viel Unsicherheit herrsche auch bei Paaren, die Gäste aus dem Ausland eingeladen haben. Welche Reisebeschränkung aufrecht sein werden, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig unklar.

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Manfred Imre und Stefanie Tuider wollen am 13. Juni heiraten, auch wenn die Trauung ohne Familie und Freunde stattfindet. Gefeiert wird, wenn es wieder möglich ist.

„Noch unklar“

Im Rosarium in Bad Sauerbrunn seien zumindest schon die Hochzeiten im Mai abgesagt. „Wie es weitergeht wissen wir nicht, es ist noch unklar“, sagt Elfi Hofböck, die für das Rosarium zuständig ist, im KURIER-Gespräch. Am Hannersberg im Bezirk Oberwart sind ebenfalls alle Hochzeiten bis auf weiteres abgesagt. „Viele Brautpaare haben sich schon wegen Verschiebungen gemeldet“, sagt Unternehmer Ronald Gollatz im KURIER-Gespräch.

Umbuchung

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Für viele Hochzeitslocations im Burgenland sind die Absagen kritisch, vor allem weil auch im nächsten Jahr schon viele Termine vergeben sind.

Da die Location auch schon für 2021 ziemlich ausgebucht ist, hofft er auf mehr Flexibilität bei den Paaren im heurigen Jahr. „Da es ein kollektiver Ausnahmezustand ist, werden die Gäste der Paare nicht überrascht sein, wenn der Termin auf einen Sonntag oder Donnerstag gelegt wird“, ist sich Gollatz sicher. Egal wie lange die Beschränkungen noch dauern – gleich danach werde mit Sicherheit nicht ausgelassen gefeiert, meint Gollatz: „Wenn die Krise ausgestanden ist, wird es aber sicher einen Jo-Jo-Effekt der Lebensfreude geben.“

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