Heimische Christbäume bringen zwei Millionen

Heimische Christbäume bringen zwei Millionen
In einer Woche startet Verkauf der burgenländischen Qualitätschristbäume. Pro Jahr werden 70.000 heimische Bäume verkauft.

Christbäume bei Amazon bestellen? Das ist in den USA heuer erstmals möglich. Im Burgenland hat sich das – zum Glück – noch nicht durchgesetzt. Zwar gibt es auch im östlichsten Bundesland an vielen Orten Christbaumverkäufe, wo unklar ist, wo die Bäume gewachsen sind oder wann sie geschnitten wurden. Der Großteil jener Bäume, die am Heiligen Abend in den Wohnzimmern der Österreicher stehen, ist aber im Inland gewachsen, nämlich rund 90 Prozent.

Wertschöpfung

Laut Landwirtschaftskammer bringt das eine jährliche Wertschöpfung von rund zwei Millionen Euro. Vor 26 Jahren haben sich die burgenländischen Produzenten zum Verein „Burgenländischer Qualitätschristbaum“ zusammengeschlossen. Aktuell gibt es 33 Mitglieder, die ihre Bäume mit gemeinsamen Logo vermarkten, mit einem Gütesiegel versehen und umweltfreundlich produzieren.

Dagmar Sulzer-Frühwirth aus Oberwart ist eine davon. Sie startet immer am ersten Werktag nach dem 8. Dezember und hat bis 22. Dezember geöffnet. „Bis dahin bin ich meistens ausverkauft“, sagt sie. Ihre Bäume kommen aus eigener Produktion und werden so spät als möglich geschnitten. „Weil sie dann länger halten“, erklärt sie (siehe Zusatzartikel „Tipps für den Baum“). Auf die Frage, ob die Kunden spezielle Vorlieben hätten, muss sie lachen: „Das hängt meistens von den aktuellen Artikeln in den Frauenzeitschriften ab.“ Generell gebe es aber zwei Gruppen von Menschen, die Christbäume kaufen: Preisbewusste und jene, denen die Kosten egal sind. „Schön müssen sie für beide sein.“ Nur was schön ist, liegt eben im Auge des Betrachters. „Für die einen ist ein großer Reihenabstand wichtig, die anderen legen Wert auf einen dicht gewachsenen Baum. Da gibt es beim Kauf oft Diskussionen zwischen den Ehepartnern.“

Lange Geschichte

Christbäume werden im Burgenland seit 40 Jahren produziert. Mittlerweile gibt es eine Anbaufläche von rund 270 Hektar, die von rund 50 Voll- und Nebenerwerbslandwirten bewirtschaftet wird. „Der Kauf eines heimischen Christbaums hat einige Vorteile, wie zum Beispiel die kurzen Transportwege“, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Nikoalus Berlakovich.

Die beliebteste Baumart ist weiter die Nordmannstanne. „Aber auch die Colorado-, Silber- und Riesentannen sind begehrt“, sagt Sascha Sommer, Obmann des Vereins „Burgenländischer Qualitätschristbaum“. Je nach Baumart muss man für einen Laufmeter zwischen 10 und 30 Euro kalkulieren. Der Großteil der Christbaumverkäufer starten das Geschäft am 30. November, die meisten Produzenten kommen aus dem Bezirk Oberwart. Im Bezirk Neusiedl gibt es keinen einzigen Mitgliedsbetrieb beim Verein.

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