Schlechte Chancen für Kellerviertel als Weltkulturerbe

Die rund 150 Keller in Heiligenbrunn werden von Privatbesitzern in Schuss gehalten
Kellerviertel sollte zum UNESCO Welterbe werden. Experten sagen: nicht außergewöhnlich genug.

„Das Kellerviertel ist über die vergangenen 250 Jahre gewachsen und einzigartig“, schwärmt der Obmann des Kellervereins, Helmut Kedl. Zur Zeit ist die Traubenernte in vollem Gange. „Es wird wohl ein Drittel weniger Ertrag sein als in einem normalen Jahr“, sagt der Obmann. Doch es ist nicht die einzige schlechte Nachricht für den Verein. Die Erhebung zum UNESCO Weltkulturerbe ist für die rund 150 Keller in weite Ferne gerückt.

Absage

„Wir haben diese Woche eine Absage erhalten“, sagt Kedl. Das Kellerviertel sei durch den Denkmalschutz schon bedient und brauche kein Weltkulturerbe werden. „Es sollen andere Antragsteller zum Zug kommen“, sagt Kedl. Schon 2007 wurde der Plan geschmiedet, die einzigartigen Keller zum UNESCO Weltkulturerbe zu erheben. Es wurden Gutachten in Auftrag gegeben und die Anträge eingebracht. „Wir haben schon einige tausend Euro investiert“, sagt Kedl. Auch die zuständige Bundesministerin Claudia Schmied war vor Ort, um sich selbst von dem Kellerviertel zu überzeugen.

Nationalrat Franz Glaser stellte zu dem Thema vor Kurzem eine parlamentarische Anfrage. „Mir ist es ein persönliches Anliegen“, sagt der VP-Mandatar.

Doch schon 2009 hat eine internationale Expertenkommission den „außergewöhnlichen universellen Wert“, der für eine Aufnahme auf die Weltkulturerbe-Liste nötig ist, nicht bestätigt. Der Welterbebeauftragte des Burgenlandes hat 2012 einen neuerlichen Antrag gestellt, um auf die nationale Vorschlagsliste für das Weltkulturerbe zu kommen. Der Antrag wurde an ICOMOS, den internationalen Rat für Denkmalpflege, zur Prüfung weitergegeben.

Der Verein hofft, dass der Traum vom UNESCO Weltkulturerbe doch noch Realität wird. Die Chancen dafür stehen aber eher schlecht. „Wir werden es weiterhin versuchen, wenn es nicht funktioniert, werden wir aber damit leben können“, sagt Kedl. Ende des Jahres soll der ICOMOS eine Entscheidung fällen.

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