Intervallfasten boomt auch weiterhin
Als bekannteste und beliebteste Verzichtsmethode behauptet sich derzeit das Intervallfasten: 70 Prozent der Befragten haben zumindest davon gehört, rund 37 Prozent haben das intermittierende Fasten auch schon ausprobiert. Am häufigsten verbreitet ist die 16:8-Methode, bei der 16 Stunden am Tag nichts gegessen wird.
Dass diese Spielart des Fastens dem menschlichen Körper gut tut, ist inzwischen medizinisch belegt. Ulrike Göschl, leitende Kurärztin in Marienkron, weiß warum: „Intervallfasten setzt auf Autophagie – vereinfacht gesagt der Prozess, in dem Zellmüll in den Zellen abgebaut wird. In der verlängerten Ruhephase wird der Darm entlastet und der Körper kann sich regenerieren. Das Bauchgefühl und der Schlaf verbessern sich überraschend schnell.“
Zu ihren Erfahrungen mit Intervallfasten im Mönchhofer Kurhaus hält Göschl fest: „Unsere Gäste erleben die Rhythmisierung des Essens sehr positiv, weil damit meist auch eine Lebensstiländerung mit Fokus auf gesünderem und bewussterem Essen einhergeht.“
Diät vs. Fasten
Erstmals wurde bei der Fastenumfrage 2024 auch das Themenfeld „Diät“ abgefragt. Dabei zeigte sich, dass in Österreich die Methode „Iss die Hälfte“ bei älteren Menschen (40 bis 75 Jahre) hoch im Kurs steht, während Jüngere zu Diätformen wie „Low Carb“, Keto oder Paleo tendieren.
Die Kurärztin betont dabei aber den großen Unterschied zwischen Diät und Fasten: „Fasten ist eine kurzfristige Intervention zur Gesunderhaltung und zur Lebensstiländerung für maximal zwei Wochen. Erst die langfristige Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten führt zum Abnehmerfolg.“
Marienkron: Frommes Traditionshaus in Landeshand
Nonnen vom Zisterzienserorden haben 1969 das Kurhaus Marienkron neben ihrer Abtei gegründet. Heute hat das Land Burgenland hier das Sagen. Während der Corona-Pandemie war Marienkron finanziell in die Bredouille geraten – weil das Kurhaus im Besitz des Ordens war, hatte es eigenen Angaben zufolge keine Covid-Hilfen bekommen.
Die Landesholding, zuvor mit 24,9 Prozent an Marienkron beteiligt, übernahm das Haus daraufhin zur Gänze. Das geschäftsführende Duo Elke Müller und Werner Cerutti blieben dem Kurhaus erhalten, ebenso wie mehr als 50 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Auch aus Sicht der Gäste hat sich am ruhigen Mönchhofer Rückzugsort nicht viel verändert. Ursprünglich als Kneipp-Kurhaus gegründet, wurde Marienkron nach einem umfangreichen Umbau 2019 mit dem Schwerpunkt Darmgesundheit neu eröffnet. „Fasten mit Genuss“ sowie Entgiftungs-, Regenerations- und Schönheitskuren zählen zum Angebot.
Eine Besonderheit an einem Kuraufenthalt in Marienkron stellt der auf jeden Gast individuell abgestimmte Ernährungsplan dar. Verschiedene Fastenformen stehen zur Auswahl, etwa Gemüse-, Suppen- und Saftfasten oder das 2023 neu entwickelte Gemüse-Sushi-Fasten.
Die geistlichen Wurzeln sind übrigens, trotz Eigentümerwechsels, nicht aus Marienkron verschwunden: Die Zisterzienserinnen treten an den Bibeltagen im Mai und an den „Besinnungstagen“ im Sommer in Erscheinung.
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