Günstige Wetterlage: Feinstaub geht langsam die Luft aus

Günstige Wetterlage: Feinstaub geht langsam die Luft aus
Der Feinstaub-Grenzwert wurde 2019 im Burgenland nur sieben Mal überschritten - der beste Wert bisher.

Der Jänner ist grundsätzlich kein guter Monat für die Qualität der Luft. Denn zu Jahresanfang werden die Grenzwerte der Feinstaubbelastung regelmäßig überschritten – auch dank der Knallerei zu Silvester. Von insgesamt sieben „belasteten“ Tagen im Vorjahr etwa in Oberschützen waren vier im Jänner – drei im Februar.

Das ist die schlechte Nachricht, die gleichzeitig auch eine gute ist. Vergleicht man nämlich diese sieben Grenzwertüberschreitungen von 2019 mit den 53 aus dem Jahr 2003, ergibt sich im Zeitverlauf ein massiver Rückgang der Feinstaubbelastung: von 47 im Jahr 2005 (Eisenstadt) über 37 im Jahr 2010 (Illmitz) bis hin zu 20 im Jahr 2015 (Kittsee).

Wetter als Hauptfaktor

Laut einer Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat zur positiven Bilanz vor allem das günstige Wetter im Vorjahr beigetragen. So gab es weniger Inversionswetterlagen, außerdem war das Wetter nicht von kalter Luft aus dem Osten, sondern von Nord- und Nordwestwetterlagen bestimmt. Denn auch wenn in den vergangenen Jahren die Feinstaubbelastung dank zahlreicher Maßnahmen zurückgegangen sei, „gelangen durch Verbrennungsprozesse noch immer viele gesundheitsschädliche Schadstoffe in die Luft“, sagt VCÖ-Experte Markus Gansterer.

Land plant weitere Maßnahmen

Diese Emissionen sollen künftig weiter eingedämmt werden, wie die zuständige Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) im Rahmen einer Pressekonferenz verlautbarte. Bereits in den vergangenen Jahren seien eine Reihe von Maßnahmen zur Reduktion der Feinstaubbelastung gesetzt worden, wie etwa die Erlassung von Fahrverboten für Lkw mit bestimmten Abgasklassen oder neue Bestimmungen für die Verwendung von Streugut im Verkehrsbereich.

140.000 Euro für die Luft

„Weitere Punkte aus der Klimastrategie werden folgen, wie zum Beispiel Heizungstausch, Förderung der E-Mobilität und des Radverkehrs“, kündigt Eisenkopf an. Deshalb werde auch der Feinstaub-Maßnahmenkatalog evaluiert und 140.000 Euro in die Ausstattung des Luftgüte-Referats investiert.

Österreichweit gesehen ist weiter die steirische Landeshauptstadt Graz mit 16 Grenzwertüberschreitungen die Feinstaub-Hochburg des Landes. Dahinter folgen Linz (10) und Wien (8).

6 Messstellen im Burgenland
1993 waren in Oberwart und Eisenstadt die ersten von der Landesregierung betriebenen Luftgütemessstellen errichtet worden. 1999 folgten eine Station in Kittsee und eine mobile Messstation. Mittlerweile sind drei fixe und drei mobile Messstationen dauerhaft im Einsatz.

Was wird gemessen?
In den Stationen werden Schadstoffe wie Ozon, Stickstoffoxide, Feinstaub, Schwefeldioxid sowie Kohlenstoffmonoxid, Staubdeposition und BTEX (Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylol), Benzo(a)pyren gemessen. Im Anlassfall werden auch weitere Stoffe wie Schwermetalle und Ammoniak gemessen.

Mehr Informationen online
Auf der Homepage des Umweltbundesamts finden Sie eine Übersicht der Luftqualität der vergangenen Jahren.

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