Grüne: Reimon gibt Parteivorsitz ab
Am 18. September 2010 wurde Grün-Mandatar Michel Reimon auch zum Landessprecher gewählt, am 17. März 2012 gibt er diese Funktion schon wieder ab. Die Doppelbelastung sei zu groß gewesen, sagt der 40-jährige Politiker, der sich nun voll und ganz auf die Arbeit im Landtag konzentrieren will.
Die bisherige Landesgeschäftsführerin Regina Petrik soll von der Landesversammlung zur neuen Parteichefin gewählt werden. „Wir haben das beste Einvernehmen, ich freue mich auf diese Übergabe“, sagte Reimon Dienstagnachmittag zum KURIER. Details sollen heute im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert werden.
Landtagswahl
Reimons Teilrückzug ist eine Spätfolge der Landtagswahl vom Mai 2010. Statt der erhofften drei Mandate ergatterten die Grünen damals mit Ach und Krach einen Sitz und seither muss der Solist gleichsam für fünf arbeiten. Verfügten die Grünen bis 2010 über zwei Abgeordnete und drei parlamentarische Mitarbeiter, steht Reimon seither allein auf weiter Flur.
Aber war es nicht schon damals absehbar, dass einer nicht auf zwei Hochzeiten tanzen kann? Angesichts der schwierigen Lage nach der verpatzten Landtagswahl hätten ihn Landes- und Bundespartei gebeten, auch den Landessprecher zu übernehmen. „Rückblickend hat das auch zur Stabilisierung beigetragen“, ist Reimon noch heute überzeugt. Aber schon im vergangenen Herbst habe er auf eine Ämtertrennung gedrängt. Die Funktion wurde im Newsletter der Grünen ausgeschrieben und Petrik war die einzige Bewerberin. „Bei ihr laufen die Fäden zusammen“, sieht Reimon mit dem Wechsel an der Parteispitze nur eine logische Konsequenz aus der politischen Realität.
Von der Doppelbelastung befreit , will Reimon im Landtag stärker punkten. „Ich war selbst nicht zufrieden, wie es zuletzt gelaufen ist“. Ob er tatsächlich ganz bis ans Ende der Legislaturperiode 2015 bleibt, ist noch nicht fix. Denn hinter den Kulissen hört man, dass der eloquente Grüne in Richtung Bundespartei abwandern könnte. Reimon will dazu nichts sagen.
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