Gratis-Million fließt in Oberwarter Kanalnetz
Ein Tag ohne Wasserrohrbruch ist kein guter Tag", scherzen bereits Oberwarter Gemeindearbeiter. Sie müssen, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, ausrücken, wenn wieder einmal ein Rohr leckt. Nun hat die Gemeinde einen Glücksgriff gemacht. Für ein Projekt macht die EU eine Million Euro für das Oberwarter Kanalnetz flüssig. "Wir bekommen eine Million und müssen nichts zurückbezahlen", freut sich Bürgermeister Gerhard Pongracz.
Möglich macht dies die Firma RS-Technik, die in Europa und den USA tätig ist, sie hat das BlueLine-System-Verfahren mit der österreichischen Firma MM Kanal-Rohr-Sanierung entwickelt und bei der Europäischen Union eingereicht und Unterstützung für zwei Pilotprojekte zugesprochen bekommen.
"Eines ist hier in Oberwart, das andere in Südtirol", erklärt Manfred Mock, von der Firma MM. Das EU-Geld wird für rund einen Kilometer Kanalnetz reichen. Für die Gemeinde ist das ein erster Schritt zur Sanierung ihrer Rohrleitungen.
Der Vorteil des RS BlueLine-Systems liegt darin, dass nicht die gesamten Rohre ausgegraben werden müssen. "Wir brauchen einen Zugangspunkt und können von dort rund 200 Meter Rohr erneuern", sagt Klaus Müller von RS-Technik. Bei dem Verfahren wird Harz ins Rohr gesprüht, das dann mit Dampf ausgehärtet wird, so entsteht ein Rohr im Rohr. "Tests ergaben eine Lebensdauer von etwa 50 Jahren", sagt Müller. Das angewendete Verfahren spart nicht nur Zeit, sondern sei auch billiger und schone zusätzlich die Umwelt.
Sanierung
In Oberwart gibt es rund 80 Kilometer Kanal, rund ein Viertel davon ist sanierungsbedürftig. Beginnen will man mit dem EU-Geld auf der Hauptstraße. "Hier gibt es die größten Probleme mit Rohrbrüchen", sagt SP-Bürgermeister Pongracz. Die komplette Sanierung des in die Jahre gekommenen Kanalsystems werde noch einige Zeit dauern. Den Baustart für das Pilotprojekt geben die beteiligten Firmen mit April 2012 an.
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