Tod beim Gasschnüffeln?

Marco Schramm
Ein Ort im Südburgenland trauert um einen jungen Mann.

Lokalaugenschein. In Grafenschachen, Bezirk Oberwart, herrscht Fassungslosigkeit. Nach dem tragischen Tod von Marco S. wurde auch die schwarze Fahne im Ort gehisst. „Man hat ihn schon gekannt, er war bei der Jugend dabei und im Billardclub in Pinkafeld“, erklärt Bürgermeister Richard Loidl am Dienstag.

Am Samstagabend wurde der 18-jährige Marco S. von seiner Mutter leblos in seinem Bett vorgefunden. Ein alarmierter Notarzt kämpfte noch um das Leben des jungen Mannes und brachte ihn ins Krankenhaus nach Oberwart. Dort starb der 18-Jährige jedoch. Die Todesursache soll nun eine Obduktion klären. Denn neben dem Bett des Burschen wurde eine Butangas-Kartusche gefunden. Ob er durch das Schnüffeln des Gases sein Leben verlor, wird das Ergebnis der Untersuchung bis spätestens Donnerstag zeigen.

In der südburgenländischen Gemeinde hat sich das Unglück längst herumgesprochen. „Ich habe das Blaulicht gesehen, als der Notarzt am Samstagabend gegen 20.30 Uhr beim Haus vorgefahren ist“, erklärt Renate Stritzl aus Grafenschachen: „Dass der Bursch tot ist, habe ich erst Sonntagfrüh in der Kirche erfahren“, sagt Stritzl.

Marco S. war bei der Jugend Grafenschachen engagiert. „Wir waren am Samstag noch gemeinsam unterwegs bei der Ortsskimeisterschaft“, erklärt Marc Hoppel, der Obmann der Jugend im KURIER-Gespräch. Viele der etwa 60 Mitglieder der Jugend hätten sich schon bei ihm gemeldet, um Gewissheit zu haben, dass es sich bei dem Toten um Marco S. handelt. „Er war zwei Jahre bei uns dabei und immer lustig und gut aufgelegt“, sagt Hoppel. Egal ob zu Fasching, beim Osterfeuer oder bei sonstigen Veranstaltungen, Marco S. habe immer geholfen und war mit viel Einsatz dabei. „Von einer Drogensucht hat man bei ihm überhaupt nichts bemerkt. Es wurde auch nie darüber gesprochen“, sagt der Jugend-Obmann. Beim Begräbnis, das am Wochenende stattfinden soll, werde die Jugend geschlossen Abschied von Marco nehmen.

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