Die Karriere im Fußball war für Georg Pangl nicht vorgegeben. Nach dem Abschluss der Handelsakademie Eisenstadt ging eigentlich seine Einschulung zum Speditionskaufmann bei einem großen Wiener Neudorfer Transportunternehmen los. Doch die Geschichte wollte es anders mit dem Stotzinger (Bezirk Eisenstadt-Umgebung).
1985, im zarten Alter von 20 Jahren, erhielt Georg Pangl einen Anruf von ÖFB-Sekretär Heinz Palme – und plötzlich war der Burgenländer Jugendsekretär. „Ich bin bis dahin noch nie mit dem Flugzeug geflogen und ich hab nachgefragt, warum man genau mich will. Es hieß dann, man benötige einen belastbaren, jungen Menschen“, erinnert sich Pangl an seine Anfänge zurück.
Mit dem Fußball hatte er zu dieser Zeit auch aktiv zu tun, denn in Stotzing und Purbach kickte er im Amateurbereich. Solange, bis bei einem Spiel Kreuz- und Seitenband rissen und er seine Fußballschuhe an den Nagel hängen musste.
Ich denke, dass sich die Politik etwas im Nachwuchs einfallen lassen muss. Wir werden alle adipös.
von Georg Pangl
Es folgten 16 Jahre beim ÖFB, zwei Jahre vollamtlich bei der UEFA in der Schweiz und zehn Jahre Österreichische Bundesliga. Dabei war Georg Pangl bei den Gesprächen rund um den ersten Kollektivvertrag für Profifußballer federführend und versuchte auch dem verstorbenen Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz die Fußball-TV-Rechte für ServusTV schmackhaft zu machen. Bei UEFA-Wettbewerben hält sich noch heute ein vom Burgenländer eingeführtes Ablaufprozedere, das den Schiedsrichtern hilft, punktgenau den Anpfiff vorzunehmen.
Ein Netzwerker
Aktuell ist Georg Pangl mit seiner „Pangl Football Group“ selbstständig und behandelt die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Sport.
Wenn er eine Sache im österreichischen Fußball ändern würde, dann wäre das „die Basis. Viele Kinder hängen heutzutage am Handy oder an der Playstation und werden adipös.“ Förderungen über die Landesebene sollen eingeführt werden, um die Vereine zu motivieren, mehr Nachwuchs zu finden. Beispielsweise durch ein Prämienmodell für jedes angemeldete Kind.
Die Chance dazu, direkt mit den Entscheidungsträgern in diesen Belangen zu verhandeln, könnte er womöglich bald bekommen.
„NÖFV-Präsident Johann Gartner hat mich im Vorjahr als ÖFB-Präsident vorgeschlagen. Daraus ist der Gedanke entstanden, sich mit dem Thema BFV-Präsidentschaft zu beschäftigen“, sagt Pangl. „Vorbehaltlich, dass mich die burgenländischen Vereine wählen, werde ich im März 2024 BFV-Präsident. Dadurch wäre ich auch im ÖFB-Präsidium vertreten und wenn dann die Zeit reif ist und man sich wie viele andere Staaten einen professionellen Präsidenten leisten möchte, würde ich dem ÖFB als hauptamtlicher Präsident zur Verfügung stehen.“ Dass Georg Pangl diese Rolle zu seinem eigenen Vorteil ausüben und vom ÖFB-Netzwerk profitieren möchte, weist er zurück: „Ich brauche mich nicht zu vernetzen, ich bringe eher mein eigenes Netzwerk ein.“ Er wolle „etwas zurückgeben“.
Einen Lieblingsverein hat der Burgenländer übrigens nicht. Die geplante Weltmeisterschaft in Katar sieht er kritisch: „Was die Organisation betrifft, wird das die beste WM aller Zeiten, aber die Menschenrechtssituation dort stimmt einen sehr nachdenklich.“
Theater der Träume
In den vergangenen Tagen präsentierte Georg Pangl an zahlreichen Orten sein Erstlingswerk „Mein Theater der Träume“ – der Titel spielt auf das Fußballstadion „Old Trafford“ in Manchester an. Die Idee dazu hatte sein Masseur Manfred Posch: „Er sagt, er kennt sich mit Fußball zwar nicht aus, aber allein mit den Geschichten, die ich ihm immer erzähle, müsse man ein Buch machen.“
Ein Blick hinter die Kulissen
Der Stotzinger Georg Pangl beschreibt in seinem Erstlingswerk seinen Werdegang und erzählt zahlreiche Anekdoten. Gegen Ende des Buches bringt er auch fünf Fußball-Thesen als Diskussionsgrundlage ein.
248 Seiten
Themen sind der ÖFB, die UEFA, die Bundesliga und die europäischen Fußballligen.
Vor zwei Jahren ging das Projekt los, jetzt ist das Werk im gut sortiertem Buchfachhandel erhältlich. Für Nutzer der virtuellen Realität „Metaverse“ gibt es ein besonderes Schmankerl, denn das Buch von Georg Pangl kann via nordburgenländischem Unternehmen „ChampSDA“ als SDA (Secure Digital Asset) mit Widmung und Kurzvideo erworben werden. Wird das Buch auf champsda.com erworben, dann gibt es ein Meet & Greet mit dem Avatar von Georg Pangl in der virtuellen Realität.
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