"Gemeinsam sicher" im ganzen Land

Community-Polizisten in Eisenstadt nehmen Stadtchef Steiner in die Mitte
Der alte Dorfpolizist soll in neuem Gewand Ansprechpartner für aufmerksame Bürger sein.

Dorfpolizisten gibt’s längst nicht mehr, die Idee dahinter will das Innenministerium mit der im vergangenen Frühjahr gestarteten Aktion "Gemeinsam sicher" wiederbeleben. Nach dem Testbetrieb in einigen Städten – darunter Eisenstadt – und Bezirken quer durch Österreich, soll die intensive Zusammenarbeit zwischen Community-Polizisten und Bevölkerung heuer bundesweit in Serie gehen, wie Projektleiter Gerhard Lang vom Bundeskriminalamt am Mittwoch in Eisenstadt bestätigte. Bis Ende 2017 solle es in allen Bundesländern und Bezirken eine entsprechende Struktur geben, sagte Lang. An seiner Seite ORF-Wetterlady Christa Kummer, die wie Lang aus dem Burgenland kommt und als "Botschafterin" für guten Wind für die Aktion sorgt.

Aufmerksame Bürger

Im Burgenland sei derzeit der Bezirk Eisenstadt-Umgebung an der Reihe, erläuterte der stellvertretende Landespolizeikommandant Werner Fasching. Nach und nach soll es in allen Bezirken des Landes "Sicherheitskoordinatoren" und auch in jeder Polizeidienststelle einen Ansprechpartner für die Bevölkerung geben. Wie funktioniert "Gemeinsam sicher" in Eisenstadt? Vier Polizisten sind speziell mit der Aufgabe betraut. Die Stadt hat nach einem Hearing 16 Sicherheitsbürger ausgewählt, die ohne Uniform oder Entlohnung schlicht die Augen offenhalten und die Exekutive informieren. So konnte die Polizei beispielsweise Suchtmitteldelikte aufklären, nachdem ein Sicherheitsbürger in einer Wohnhausanlage über einen längeren Zeitraum ein auffälliges Kommen und Gehen bemerkt und einem seinem Vertrauenspolizisten davon erzählt hatte, berichtet Stadtpolizeikommandant Friedrich Tinhof. Für Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) hat sich die Vernetzung bewährt, sie sollte daher von Dauer sein.

Ob "Gemeinsam sicher" aus dem schwarzen Innenministerium ein Gegenmodell zu den "Sicherheitspartnern" der rot-blauen Landesregierung sei? Die Partner patrouillieren in neun Gemeinden und kosten 500.000 Euro. "Nein", sagt Lang. "Jeder, der sich für Sicherheit einsetzt, ist uns willkommen". Beide Initiativen seien nicht vergleichbar, denn "Gemeinsam sicher" sei auf Nachhaltigkeit angelegt, die Sicherheitspartner auf ein Jahr.

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