Gaumenfreuden aus der Hexenküche
Die Liebe und Verbundenheit zur Natur, die wurde Katharina Kuzmits wohl schon in die Wiege gelegt. Dass sie eine Karriere als „malaHex“ – was im burgenland-kroatischen„kleine Hexe“ bedeutet – einschlagen wird, hat sich aber erst im Erwachsenenalter gezeigt. Heute ist die 30-Jährige mit fachkundigem Wissen Kräutern und Früchten auf der Spur. Das in Wald, Wiese oder im eigenen Garten in Stoob Gepflückte und Geerntete verwandelt sie in Gewürze, Sirups, Chutneys, Pestos, Marmeladen und Senf.
Aufgewachsen ist Katharina Kuzmits in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Nikitsch. „Als Jugendliche wollte ich damit aber nicht viel zu tun haben“, erinnert sich Kuzmits, die zunächst eine Ausbildung als Kindergartenpädagogin abgeschlossen hat. Die Wende kam, als eine „Pädagogenkollegin aus der Kräuterbranche“ zu Besuch in den Kindergarten gekommen ist. „Das hat mich fasziniert, dass man die Kräuter überall am Wegesrand findet.“
„Kleine Gärtner“
Die ersten Erfahrungen als „Kräuterhexe“ hat Katharina Kuzmits auch gleich im Kindergarten in Weingraben eingebracht. Dabei haben die Pädagogin und ihre Schützlinge u.a Felder und Beete besucht. Mit den mitgebrachten Gemüsearten wurden Pesto, Tomatensuppe und Kartoffelchips zubereitet. Die Einrichtung bekam für ihr Projekt „Kleine Gärtner“ den Burgenländischen Umweltpreis 2016 verliehen.
Die Leidenschaft für Kräuter hat sie nicht mehr losgelassen. „Ich habe neben meinem Beruf eine Ausbildung zur Kräuterpädagogin gemacht.“ Seit dem Vorjahr produziert Kuzmits ihre Natur- und Kräuterprodukte unter dem Markennamen „malaHex“. Auf Märkten in Eisenstadt, Mattersburg, Stoob, Kobersdorf oder Lutzmannsburg sind die regionale und saisonalen Köstlichkeiten zu erwerben.
Pestos, Sirup&Gewürze
Der „Hexenkessel“ in der Küche von Katharina Kuzmits kommt dabei kaum zum Abkühlen. Ständig wird experimentiert, Neues ausprobiert. Ihre Motivation sei es, mit ihren Produkten neue Geschmackserfahrungen und Gaumenfreuden zu bereiten. Derer gibt es wohl einige: Ein Pesto aus Klatschmohn, Chili und Nüssen zählt ebenso dazu wie ein selbst gemachtes „Ketschap“ oder verschieden Sirups. Diese stellt „malaHex“ aus Lavendel, Rosenblüten aus Omas Garten oder Akazie her. Gesüßt wird meist mit dem Honig aus der Imkerei ihres Freundes Markus Moors. Gemeinsam mit ihm hat Kuzmits auch „Kuchlgartln“ angelegt, deren Ertrag natürlich in die Hexenküche kommt. Auch Senf hat die Pädagogin im Sortiment, die Körner dafür bauen ihre Eltern in Nikitsch für sie an.
Woher die süßen Früchte kommen? „Die holen wir uns aus dem Biri“. In dem alten Streuobstwiesengebiet in Stoob hat die „Kräuterhexe“ Obstbäume. Die dort geernteten Mispeln etwa werden zu Chutney verarbeitet.
Auch wenn es ihr primär um den guten Geschmack geht: „Die Kräuter haben auch heilende Wirkung“. Der Sirup aus Mai-Fichtenwipferl wird etwa bei Halsweh eingesetzt, die Nuss-Knospen im Senf helfen bei Magen-Darm-Beschwerden.
Ihr nächstes Ziel? „Ich will Kräuter-Workshops anbieten. Und vielleicht übernehme ich einmal die Landwirtschaft meiner Eltern.“
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