Möglich wird das durch eine provisorische Anbindung zwischen Rudersdorf und Dobersdorf. Damit sollen die Orte einerseits vom Verkehr entlastet werden, andererseits entsteht dadurch ein Anschluss von burgenländischer Seite aus.
Aus Zwei wird Eins
Einen Unterschied gibt es zwischen dem Ost- und dem Westabschnitt der S7: die Anzahl der Fahrstreifen. Während im Westen jeweils zwei in eine Richtung führen, gibt es im östlichen Teil nur je eine Richtungsfahrbahn. Der Grund dafür liegt laut Projektleiter Hans-Peter Ritter in einer Verkehrsprognose.
Video der Asfinag: Brückenerrichtung im Taktschiebeverfahren
Ab der Abzweigung Rudersdorf rechnet man mit rund 17.000 Verkehrsteilnehmern pro Tag. Die Experten gehen davon aus, dass das Verkehrsaufkommen auf der steirischen Seite bis Fürstenfeld weitaus größer sein dürfte. Die ungarische M80 geht ab Heiligenkreuz übrigens auch nur einspurig weiter.
Gigantischer Kabelsalat
Sorgen um Verkehrslärm müssen sich Anrainer laut Asfinag keine machen. Für Liegenschaften innerhalb einer gewissen Lärmzone wurden beispielsweise Lärmschutzfenster finanziert.
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Für die Fertigstellung der riesiegen Baustelle muss nicht nur gebaggert, asphaltiert und betoniert werden. Unter und neben der rund 30 Kilometer langen Schnellstraße wurden auch zahlreiche Elektrokabel verlegt. Etwa 1.300 Kilometer sind es laut Mario Moser, zuständig für die elektronische Ausstattung.
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Dazu gehören nicht nur Strom, sondern auch Überwachungskameras und Mikrofone. Mit dem „Akustischen Tunnelmonitoring“ (AKUT), werden so 100 Prozent des Tunnels überwacht. Sobald das System akustische Signale etwa eines Unfalls erkennt, schalten die Monitore der Überwachungszentrale – diese sind beim Plabutsch-Tunnel – um und Mitarbeiter sowie örtliche Einsatzkräfte werden benachrichtigt.
Zusätzlich gibt es im Tunnel für etwaige Notfälle Löschwasserleitungen und Querschläge. „Die Feuerwehren üben fast schon permanent“, sagt Ritter zum Sicherheitsaspekt. Schließlich handle es sich um den Tunnel des Burgenlandes. Rund 1.000 Personen sind derzeit noch mit Arbeiten an der Fürstenfelder Schnellstraße beschäftigt.
Wo Verkehr, da Polizei
Aber nicht nur an der Fertigstellung der Straße wird gearbeitet, sondern auch auf nahe gelegenen Grundstücken. In Königsdorf entsteht gegenüber der Tankstelle ebenso eine Park&Ride-Anlage wie bei der Anschlussstelle Fürstenfeld, bei errichtet vom jeweiligen Land.
Diese Anlagen werden künftig mit ans öffentliche Verkehrsnetz angesteuert. In Heiligenkreuz entsteht außerdem ein Rastplatz sowie eine Anlage zur Verkehrskontrolle inklusive eigenem Polizeiposten. In Rudersdorf wird zudem eine Autobahnpolizeiinspektion errichtet, die auch die verkehrspolizeilichen Aufgaben auf steirischer Seite übernimmt.
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Neben der Fahrbahn werden zehn Handymasten errichtet, um durchgehenden Empfang zu garantieren. Zur Kompensation der Großbaustelle wurden auf 470 Hektar Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt, unter anderem auf 16 Hektar in Großwilfersdorf. „Dort gibt es 129 verschiedene Vogelarten. Das ist ein Hotspot für Hobby-Ornithologen geworden“, weiß Projektleiter Ritter.
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