Für Schlumberger wird Bauhöhe auf 33 Meter angehoben

Für Schlumberger wird Bauhöhe auf 33 Meter angehoben
Der Sektproduzent baut in Müllendorf an der A3 ein Werk; auf dem Areal gibt es Funde aus der Bronzezeit.

Der Sekt- und Spirituosenhersteller Schlumberger will mit seinem geplanten Produktionsstandort im Wirtschaftspark der Gemeinde Müllendorf direkt an der Südostautobahn A3 höher hinaus als ursprünglich geplant. Der Logistikturm soll 33 statt 25 Meter hoch werden. Ein Schlumberger-Sprecher sagt, es gehe nur um die Differenz von 30 auf 33 Meter. Und weil dieser Teil des Grundstücks tiefer liege, würde das nicht stören.

Die dafür nötige Änderung der Bebauungsrichtlinie hat der Müllendorfer Gemeinderat Ende Jänner mit den Stimmen der absolut regierenden Bürgermeisterpartei SPÖ beschlossen, ÖVP und Bürgerinitiative waren dagegen. „Schlumberger hat von Anfang an gewusst, dass nur 25 Meter erlaubt sind“, begründet Karl Tinhof, Gemeindevorstand und Mitglied im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss, das Nein.

Noch fehlt die finale Zustimmung des Landes, das dürfte aber nur noch ein Formalakt sein. Das Raumplanungsreferat im Landhaus hatte zur Fassadengestaltung des Werksgebäudes Anmerkungen, auf die der Gemeinderat in seiner heutigen Sitzung per Korrekturbeschluss reagiert. Dann steht dem höheren Turm nichts mehr im Wege; die Änderung der Bebauungsrichtlinie gilt nur für dieses Areal und nicht für ganz Müllendorf, wird in der Gemeindestube klargestellt.

Mitte 2017 war bekannt geworden, dass der Traditionsbetrieb seine neue Produktionsstätte nicht im Stammsitz in NÖ, sondern im Burgenland errichtet und 70 Millionen Euro investiert (rund zehn Prozent der Investitionen werden gefördert). Die gesamte Produktion soll von Wien nach Müllendorf verlegt werden. Der Spatenstich für die neue Sektkellerei auf einem 122.000 großen Grundstück bei der A3 ist vor dem Sommer geplant, 2021 soll das Werk in Betrieb gehen. Bis zu 60 Mitarbeiter sollen beschäftigt werden.

Schlumberger will in Müllendorf hoch hinaus

Ausgrabungen

Vor Beginn der Bauarbeiten hat der Verein PannArch zum Schutz und zur Erhaltung archäologischer Güter das Areal im Auftrag Schlumbergers untersucht und Überreste einer Siedlung aus der Bronzezeit gefunden. Entdeckt und längst abtransportiert wurden unter anderem ein Skelett samt Muschelhalskette, das von einem Anthropologen begutachtet wird, sowie Keramikscherben. Die Arbeiten sind so gut wie beendet. Die Artefakte dürften aus der Zeit 2200– 2000 v. Christi stammen. Im Ortsgebiet von Müllendorf gelang jüngst ein bedeutender Fund aus der Römerzeit.

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