„Aus dem Wohnungsmarkt ziehen wir uns, auch aufgrund des Preises, etwas zurück. Manche Projekte ergeben sich deshalb aktuell nicht“, heißt es von OSG-Obmann Alfred Kollar im Rahmen einer Pressekonferenz. Rund 250-300 Wohnungsprojekte würden in diesem Jahr umgesetzt, sonst seien es laut OSG doppelt so viele.
Doch was kritisieren die gemeinnützigen Bauträger an den neuen Richtlinien? Unter anderem müssten die tatsächlichen Grund- und Errichtungskosten einer gebauten Wohneinheit schon im Mietvertrag geregelt sein. „Wir dürfen diese aufgrund des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG) nicht umsetzen“, erklärt Kollar. Das könne man nicht in einer Bilanz darstellen.
Trick würde helfen
Möglich wäre es schon, nämlich durch die Gründung einer Tochtergesellschaft. einen „Bilanztrick“, wenn man so möchte. Die Tochtergesellschaft könnte die Objekte richtlinienkonform übergeben, würde dabei aber bilanziell wohl Schulden anhäufen und gleichzeitig für die Wohnbauförderung berechtigt sein. „Das machen wir nicht“, heißt es von OSG und Neuen Eisenstädtern.
Das Büro von Landesrat Heinrich Dorner zeigte sich bei KURIER-Nachfrage verwundert: „Das wäre die Möglichkeit, dass die Genossenschaften auch dabei sind. Die Parameter sind seit Monaten bekannt.“ Laut Kollar sei es „nicht primäre Aufgabe von uns, leistbares Eigentum zu verschaffen, sondern leistbares Wohnen“.
Zwischen 30 und 35 Millionen würden der OSG dadurch pro Jahr für Wohnungen und Reihenhäuser entgehen. Stimmen, dass die OSG ohnehin genügend Geld verdiene, versucht Kollar zu entkräften: „Wir haben limitierte Möglichkeiten der Gewinnerzielung und ein Gewinnausschüttungsverbot. Unsere Gewinne müssen alle im Unternehmen bleiben. Damit kaufen wird Grundstücke und endfinanzieren Projekte.“
Konkurrenz durch Land
Durch die „So Wohnt Burgenland“ (SOWO) – eine Tochterfirma der Landesimmobilien Burgenland GmbH – werden in diesem Jahr sieben Pilotprojekte, eines in jedem Bezirk, angegangen. Bis zum Herbst 2024 sollen diese auch fertiggestellt sein.
Das Unternehmen ist nicht an das WGG gebunden. Je nach Resonanz wolle man die Bautätigkeiten nach oben skalieren. „Das soll der Einstieg in jeden Bezirk sein“, so das Büro Dorner.
Eigentum wird laut Land „zum Errichtungspreis“ erworben. Mit den monatlichen Mietzahlungen wird sukzessiv Anteile am Eigentum erworben. Die Refinanzierungen seien auf 30 Jahre ausgelegt. Private Interessenten müssen Anspruch auf eben jene Wohnbauförderung haben, die den Gemeinnützigen verwehrt wird.
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