Fledermäuse fliegen auf das Burgenland: Jede dritte Säugetierart ist ein Flattertier

Auch die Mopsfledermaus kommt im Burgenland vor, ebenso wie 24 andere Arten
25 unterschiedliche Fledermausarten sind im Burgenland in der Nacht unterwegs.

Tagsüber schlafen sie mit dem Kopf nach unten hängend, sie sehen mit den Ohren und fliegen mit den Händen. Das Burgenland ist "Fledermausland". "33,4 Prozent aller freilebender Säugetierarten im Burgenland sind Fledermäuse", erklärt Friederike Spitzenberger, Präsidentin von BatLife Österreich, der Gesellschaft für Fledermausforschung und -schutz. Die Tiere stehen unter strengem Naturschutz, sie stellen hohe Ansprüche an ihren Lebensraum. 25 Fledermausarten fliegen im Burgenland, das ist die größte Vielfalt in Österreich. "Man kann sagen, die Natur ist noch in Ordnung im Burgenland", sagt Spitzenberger.

In der Burg Lockenhaus befindet sich die größte Fortpflanzungskolonie der Wimperfledermaus in Mitteleuropa. Seit einigen Jahren gibt es auch eine Dauerausstellung zum Thema Fledermaus auf der Burg. Jetzt wurde auch eine Wanderausstellung für Schüler präsentiert. Denn das Bewusstsein, dass die Tierart Schutz braucht, muss gestärkt werden.

Gefährdet

Viele Fledermäuse würden den Windrädern zum Opfer fallen. "Sie werden nicht nur von den Rotoren erschlagen, es entsteht auch ein Unterdruck der die Tiere tötet", sagt Spitzenberger. Helfen würde bereits, wenn bei leichtem Wind die Räder noch still stehen würden. "Bei starkem Wind sind die Fledermäuse sowieso nicht unterwegs", sagt die Präsidentin.

Gemeinsam mit der Diözese Eisenstadt werden auch Fledermausbestände in Kirchen oder bei Friedhöfen von Betreuern im Auge behalten. "Bis zu 60 Kirchen werden jährlich von uns inspiziert", sagt die Fledermaus-Expertin. Bei dem Monitoring wird darauf geachtet, dass die Fledermäuse in den Dachstühlen ihre Jungen bekommen können. Sanierungsarbeiten werden so koordiniert, dass die Fledermäuse nicht gestört werden. www.batlife.at

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