FH-Förderung: Doskozil stellt Eisenstadt die Rute ins Fenster
Der Rückzug der Landeshauptstadt Eisenstadt aus dem Fördervertrag mit der Fachhochschule Burgenland schlägt weiter hohe Wellen. Am Rande einer Pressekonferenz meldete sich dazu am Mittwoch auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) zu Wort.
„Es gibt derzeit viele Projekte, die das Land in Eisenstadt plant oder umsetzt. Ich bin für partnerschaftliche Lösungen immer zu haben“, sagte er in Richtung Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP). „Falls dieser aber einen anderen Weg gehen will, müssen wir uns natürlich die Frage stellen, ob Eisenstadt der richtige Standort für die FH Burgenland ist oder ob wir ihn verlegen müssen.“
So sei man etwa in Pinkafeld sehr froh darüber, ein FH-Standort zu sein und „in Neusiedl am See würde man die FH Burgenland mit offenen Armen empfangen, wenn dort ein Standort oder zumindest eine Expositur geschaffen wird“.
SPÖ will noch Gespräche führen
Diese Ansage ist durchaus als Schuss vor den Bug zu verstehen, auch wenn Doskozil betont, dass vor dieser „zu treffenden Grundsatzentscheidung“ noch Gespräche mit Steiner zu führen seien. SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst, der selbst 15 Jahre an der FH tätig war und derzeit karenziert ist, hofft im Hinblick auf den Beschluss in der Eisenstädter Gemeinderatssitzung am Montag, dass „es innerhalb der ÖVP noch einige vernünftige und verantwortungsvolle Mandatare gibt“. Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) bezeichnete die Kündigung als „nicht nachvollziehbar“.
Steiner hatte den Ausstieg aus dem Fördervertrag damit begründet, dass über zwei Drittel der Studierenden an der FH nicht aus dem Burgenland kommen, im Gegenzug aber rund 7.000 junge Burgenländer an anderen Ausbildungsorten nichts von den im Land angebotenen Gratis-Studienplätzen hätten.
"Freiwillige Zahlung"
„Drohungen beeindrucken mich nicht. Wir wollen eine sachorientierte Politik, die Eisenstadt weiterbringt“, sagt Steiner zu den aktuellen Aussagen und weist darauf hin, dass „wir in den vergangenen Jahren freiwillig rund 800.000 Euro an die Fachhochschule gezahlt haben“. Die durch den Ausstieg frei werdenden 167.000 Euro will Steiner zweckgebunden für burgenländische Studierende verwenden: „Wir sind zu Gesprächen über einen neuen Vertrag bereit.“
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