FH Burgenland: 2 von 3 bekommen keinen Platz

Pehm, Winkler und Ettl-Huber (v.li.) zogen Bilanz über das Studienjahr im Burgenland
Nur 935 Studienplätze für 2.700 Bewerber: „Das ist keine Lücke, das ist ein Loch“, sagt Geschäftsführer Georg Pehm.

VonMichael Pekovics„Ellbogen werden bei uns nur zum Grüßen eingesetzt.“ So erklärt Geschäftsführer Georg Pehm, wie die Fachhochschule Burgenland bisher durch die Corona-Krise gekommen ist. Eine österreichweite Umfrage unter 5.000 Studierenden gibt ihm Recht: Sie reihte die FH Burgenland auf Platz 1, was die Zufriedenheit mit der Online-Lehre betrifft.

Wie beliebt die Bildungseinrichtung ist, zeigt auch die hohe Anzahl an Studienbewerbern. Rund 2.700 wollten eine der Ausbildungen an den Standorten Eisenstadt oder Pinkafeld absolvieren, aber nur 935 bekamen einen Platz. Pehm sieht das mit „einem lachenden und einem weinenden Auge: Unser Angebot ist attraktiv, aber 2 von 3 müssen wir abweisen“. Insgesamt waren im abgelaufenen Studienjahr 4.656 Personen eingeschrieben, das sind im Jahresvergleich um knapp 12 Prozent mehr.

Bund soll mehr zahlen

Nicht nur angesichts des wachsenden Interesses, sondern insbesondere auch wegen der seit 1993 nicht mehr berücksichtigten Inflation fordert Pehm nun eine Erhöhung der Studienplatzförderung. Diese macht derzeit rund 7.200 Euro pro Jahr und Studentin bzw. Student aus. „Berücksichtigt man die Inflation, ergibt sich ein Fehlbetrag von rund 2.500 Euro. Das ist keine Lücke mehr, das ist ein Loch“, rechnet Pehm vor.

Der gemeinsame Appell von ihm und Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) an die Bundesregierung: „Die Förderung für das kommende Jahr muss um 10 Prozent angehoben werden.“ Der Bund sei ebenso wie das Land verpflichtet, ausreichende Mittel für die Bildung zur Verfügung zu stellen.

Der Plan für den Corona-Herbst

Im heurigen Herbst startet am Standort Pinkafeld, der um 30 Millionen Euro ausgebaut wird (der KURIER hat berichtet), der Bachelorstudiengang „Softwareentwicklung und vernetzte Systeme“, im Herbst 2021 folgt dann „Angewandte Elektronik und Photonik“. Wie genau der Lehrbetrieb im kommenden Herbst durchgeführt werden kann, ist noch nicht klar. Laut Vizerektorin Silvia Ettl-Huber ist geplant, den Fokus weiter stark auf online zu setzen: „Präsenzlehre werden wir, dort wo sie notwendig ist, so sicher wie möglich organisieren.“

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