Feuerwehrkommandant des Amts enthoben
Wie erst jetzt bekannt wurde, hat das Bezirksfeuerwehrkommando Güssing Ende Jänner in der Freiwilligen Feuerwehr Wörterberg durchgegriffen und den Kommandanten Hannes L. seines Amts enthoben. Unstimmigkeiten gab es vor allem in kameradschaftlicher Hinsicht. „Er hat Unruhe in das ganze Feuerwehrteam gebracht. Von seinem Stellvertreter und anderen Schlüsselfunktionären wurde schon gesagt, dass sie zurücktreten wollen, wenn er bleibt“, sagt Wörterbergs Bürgermeister Kurt Wagner im KURIER-Gespräch: „Es ist wie beim Fußball, kommt die Mannschaft mit dem Trainer nicht mehr aus, muss der eben seinen Platz räumen und nicht die Mannschaft.“
Streit
Die Stimmung sei schon länger schlecht gewesen, deshalb habe es auch mehrere Sitzungen gegeben, „Wir haben ihm nahegelegt, dass er zurücktreten soll“, sagt Wagner. Schließlich trat das Bezirksfeuerwehrkommando Güssing auf den Plan und hat Hannes L. seines Amts als Kommandant enthoben. „Es ist vom Bezirkskommando mit Ende Jänner vorgenommen worden“, bestätigt Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl. Als Gründe gibt er Konflikte an und ein „nicht feuerwehrwürdiges Verhalten“. Solche Amtsenthebungsverfahren gehören nicht zum Alltag im Feuerwehrverband, kommen aber hin und wieder vor. „In meiner 50-jährigen Laufbahn kam es vielleicht zwei bis drei Mal zu einer solchen Maßnahme gekommen“, sagt Kögl.
Unverständnis
„Es ist sehr unfair gelaufen“, sagt Hannes L. Er war seit acht Jahren Kommandant der Ortsfeuerwehr und habe schon im Vorjahr die Probleme in der Wehr mit dem Bezirksfeuerwehrkommandanten besprochen. „Bei der Jahreshauptversammlung ist man mir dann ins Kreuz gefallen und hat mir nahegelegt, dass ich zurücktreten soll“, meint L. Das hat er aber nicht gemacht, auch ein Gespräch mit dem Landesfeuerwehrverband habe es bisher noch nicht gegeben. „Ich bin sehr enttäuscht und wenn es möglich ist, werde ich diese Entscheidung rechtlich anfechten“, sagt L., der komplett aus der Feuerwehr geworfen wurde.
„Mir ist es wichtig, dass die Feuerwehr gut funktioniert und ins Team wieder Ruhe einkehrt“, sagt Wagner. L. sei ein technisch versierter, guter Feuerwehrmann gewesen, „aber Menschlichkeit und Teamfähigkeiten zählen auch“, erklärt der Ortschef. Am 30. März soll der ehemalige Stellvertreter zum neuen Kommandanten gewählt werden. R. Pittner
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