Farmfluencer wirken nachhaltig

Bei der österreichweiten Nachhaltigkeitsanalyse der Unternehmen schnitt das Burgenland nicht gut ab, so ehrlich muss man sein. Es belegte im Bundesländervergleich den letzten Platz.
Die Nachricht kam Ende vergangener Woche. Aber gleich danach gab es ein Sieg fürs Burgenland: Beim ernte.dank.fest am Wochenende auf dem Wiener Heldenplatz wurde der ALFI (Austrian Land- und Forst Influencer) Award an einen jungen Burgenländer vergeben.
Markus Holzschuster, 23, überzeugter Biobauer und überzeugender Social-Media-Star, zeigt der weiten Welt seine kleine Welt in Unterkohlstätten im Bezirk Oberwart.
Mehr als 52.000 Instagram-Follower (Tendenz steigend) nimmt er mit in seine 978-Einwohner-Heimatgemeinde, auf seine Anbauflächen, in die Traktorkabine, den Mähdrescher ... Er kooperiert mit über 20 Unternehmen und verkauft sich gut.
Mähdrescherschmäh
Holzhackercharme ist out. Mähdrescherschmäh ist angesagt. Markus Holzschusters Sieg beim österreichweiten Agrarfluencer-Award beweist das.
Während noch vor Kurzem die sogenannten Farmfluencer (Bäuerinnen und Bauern, die ihre Arbeit in den sozialen Medien sichtbar und einem jungen Publikum zugänglich machen) als jugendliche Spinner abgetan wurden, zeigt sich, dass deren Medienpräsenz wirksam ist.
Milch kommt nicht aus dem Packerl, das Ei nicht aus dem Karton, Obst und Gemüse nicht aus Steigen, Wein und Fruchtsaft nicht aus Flaschen. – Alles, was davor geschieht, wie viel Handwerk, Hacke und Herzblut drinsteckt, zeigen ambitionierte Jungbäuerinnen und -bauern oft mit viel Schmäh und authentisch-unterhaltsamer Info.
Bauernweisheit auf besondere Weise. Harte Arbeit digital sichtbar gemacht. Das Burgenland ist in dieser Disziplin spitze. Markus Holzschuster ist da bei Weitem nicht der Einzige.
Bauernregel neu: „Wer’s schafft, die 10.000-Farm-Follower-Marke zu knacken, der wird auch die Vermarktung locker packen.“
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