Ex-Politikerin Prets und Bischof-Vertrauter Orieschnig leiten Hilfsfonds

Ex-Politikerin Prets und Bischof-Vertrauter Orieschnig leiten Hilfsfonds
Vereins-Obleute Prets und Orieschnig (Mitte) mit den Mitgliedern der roten Alleinregierung: Hilfe für Burgenländer in Notlagen

Als die türkis-grüne Bundesregierung im April verkündete, als „Zeichen des Zusammenhalts“ in Zeiten der Covid-Pandemie werde jeder Minister ein Netto-Monatsgehalt an eine ausgewählte Hilfsorganisation spenden, kündigte Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil an, das Thema „wesentlich breiter anlegen" zu wollen. Sprich: nachhaltig statt einmalig.

Seit Freitag ist klar, wie das gehen soll: Der eigens gegründete Verein "Burgenländischer Hilfsfonds - Burgenland hilft" soll nicht nur bei sozialen Härtefällen im Zuge der Pandemie einspringen, sondern darüberhinaus "gemeinnützige Impulse" setzen, heißt es. Vereinsvorsitzende sind die frühere SPÖ-Landesrätin und EU-Mandatarin Christa Prets und Dominik Orieschnig, Sprecher und rechte Hand von Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics. Im Vorstand sitzen außerdem vier Spitzenbeamte des Landhauses.

Der Fonds verfolge ausschließlich gemeinnützige Ziele, die Mittel würden einzig für Hilfeleistungen für soziale Härtefälle aufgewendet, wurde betont. Unterstützt werden sollen Burgenländer, die "nach Unglücksfällen, Katastrophen, Krankheiten und Pandemien unverschuldet in Not geraten" sind. Auch Jugendliche sollen in ihrer Entwicklung gefördert werden. Die Entscheidung, wem Sach- oder Geldleistungen zuerkannt werden, treffe "alleine der Vereinsvorstand". Der Landeshauptmann sei zwar Initiator und Unterstützer, werde aber selbst "keine Funktion im Verein" haben.

Woher kommt das Geld?

Dotiert werden soll der Fonds von den Honoratioren des Landes. Rund 250 Politiker, Wirtschaftskapitäne, Spitzenbeamte, Kammer-Präsidenten u.a. erhalten in den kommenden Tagen Post von Doskozil. "Ich hoffe, dass jene, die es sich leisten können, gerade jetzt Solidarität zeigen“, sagte der Landeschef. Auch von ihm selbst und seinen vier Kollegen in der Landesregierung gebe es eine "namhafte Spende". Summen werden keine genannt, weil man die anderen potenziellen Unterstützer nicht durch Vorgaben unter Druck setzen wolle. Insgesamt erwartet man sich aber fürs Erste eine Gesamtdotierung in einem hohen fünfstelligen Eurobereich.

Das ist zwar vermutlich auch nicht mehr als die Ministerspende, aber der burgenländische Verein soll dafür eine Dauereinrichtung werden. In Zukunft könnten auch durch Benefizveranstaltungen Gelder in den Hilfstopf fließen. Orieschnig und Ex-Kulturlandesrätin Prets sollen dafür ihre Verbindungen zu Künstlern nützen, Prets ist darüberhinaus auch im Sport gut vernetzt.

www.burgenlandhilft.at
 

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