Ex-Krages-Chef Schnedl will Geld und Ehre zurück

Krages-Geschäftsführer Rene Schnedl
Klage. Entlassener Krages-Chef kämpft um bis zu 219.000 Euro und um seinen wirtschaftlichen Ruf

Der fristlos entlassene Krages-Geschäftsführer René Schnedl macht Ernst: Seine Anwältin Gerda Mahler-Hutter hat am Dienstag beim Arbeits- und Sozialgericht am Landesgericht Wiener Neustadt Klage gegen die Burgenländische Krankenanstalten GmbH eingebracht.

Denn, so heißt es in der dem KURIER vorliegenden Klagsschrift: Schnedl habe "keinerlei Verhalten gesetzt, welches eine fristlose Entlassung aus seinem Anstellungsvertrag rechtfertigen würde". Vielmehr habe er "genau auf die Einhaltung der Verpflichtungen als Geschäftsführer geachtet" und es abgelehnt, "diverse Interventionen und Wünsche verschiedener Personen zu erfüllen."

Geld und Ehre

Der am 3. April geschasste 44-jährige Krankenhausmanager, dessen fünfjähriger Vertrag noch bis 30. Juni 2019 gelaufen wäre, macht einerseits finanzielle Ansprüche über rund 98.300 Euro brutto für drei Monate ab dem Zeitpunkt seiner Entlassung geltend (Gehalt, Entgeltfortzahlung etc.). Der Gesamtstreitwert beläuft sich auf 218.812,42 Euro.

Mehrfachakademiker Schnedl kämpft andererseits aber auch um seine Reputation. Durch die "unwahren Tatsachenbehauptungen", wonach sich Schnedl "selbst Gelder ausbezahlt hätte oder eine Sonderprüfung zu vereiteln versucht hätte", werde nicht nur die "Ehre des Klägers (...) sondern auch sein wirtschaftlicher Ruf (...) zerstört".

Die von SPÖ-Gesundheitslandesrat und Krages-Aufsichtsratschef Norbert Darabos öffentlich als Entlassungsgründe genannten Vorwürfe seien deshalb in mehreren Print- und Online-Medien "als unwahr zu widerrufen", wird in der Klage verlangt. Die zeitgleich mit Schnedl erfolgte Entlassung des früheren Krages-Juristen Yalcin Duran ist Gegenstand eines eigenen Verfahrens. In der Causa gibt es, wie berichtet, immer mehr Schauplätze. Am vergangenen Freitag hat der Landtag den Landesrechnungshof mit einer Prüfung beauftragt, zuvor wurde schon der Bundesrechnungshof angerufen. Und die Regierung hat außerdem die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

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